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Werdendes Leben schützen

Die vom Kamillianer P. Adolfo Serripierro gegründete Gemeinschaft „Maria, Mutter des Lebens“ holt minderjährige schwangere Mädchen und Mütter in Brasilien von der Straße

Wie jedes Jahr wurde auch heuer am 8. März der Internationale Frauentag begangen. Seit über 100 Jahren gibt es diesen von den Vereinten Nationen als Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden deklarierten Tag. Die Forderungen nach mehr Gleichheit sind bis heute aktuell. In den letzten Jahren liegt der Fokus des Internationalen Frauentages auf der Forderung nach besserer Bildung für Mädchen, um sie vor ungleicher Behandlung und Ausbeutung zu schützen. Viele Aufrufe wenden sich gegen Diskriminierung von Frauen und Mädchen, gegen Gewalt in der Familie und sexuelle Ausbeutung. „Eine Welt, in der Frauen an den Rand gedrängt werden, ist eine sterile Welt“, hat Papst Franziskus zum Weltfrauentag 2015 gesagt.

Mädchen am Rand

Kinder, junge Burschen und Mädchen am Rand, auf der Straße, ohne Schulbildung, Beruf und Arbeitsplatz, verführbar für die Versprechungen von Menschenhändlern, ohne Hoffnung auf eine bessere Zukunft: Dieses Bild bot sich dem Kamillianerpater und Arzt Adolfo Serripierro, als er vor vielen Jahren in Fortaleza im Nordosten Brasiliens durch die Straßen ging. Seine Hoffnung war, die Jugendlichen von der Straße wegzubringen, ihnen eine Perspektive zu bieten. Auf seine Initiative hin entstand zusammen mit engagierten Helferinnen und Helfern eine Gemeinschaft, die sich „Maria, Mutter des Lebens“ nannte. 1989 wurde das erste Mutter-Kind-Heim der Gemeinschaft in Fortaleza eröffnet.

Große soziale Not

Brasilien, der größte und bevölkerungsreichste Staat Südamerikas, steht wirtschaftlich gut da. Doch die sozialen Probleme sind groß. Ein Beispiel dafür ist Fortaleza, die Stadt im Nordosten des Landes im Bundesstaat Ceará. Fortaleza hat 2,1 Millionen Einwohner. Die Gemeinschaft „Maria, Mutter des Lebens“ berichtet von vernachlässigten Kindern, die schon früh zu Drogen greifen, weil auch die Eltern drogensüchtig sind; von Jugendlichen, die die Schule abbrechen und bereits mit 14 Jahren keinen Lebenswillen mehr haben. Über 20 Prozent der Mütter in Fortaleza sind minderjährig, die meisten jünger als 15 Jahre. Die Mehrheit kommt aus den Armenvierteln der Stadt und bringt ihr Baby als Frühgeburt zur Welt. Die Gemeinschaft „Maria, Mutter des Lebens“ ist in den letzten Jahren über Fortaleza hinaus zu einem sozialen Netzwerk geworden. Entstanden sind unter anderem vier Mutter-Kind-Wohngemeinschaften, zwei Ambulanzen, ein Unterstützungszentrum für schwangere Teenager und fünf Geburtskliniken. Allein in Fortaleza betreuen die Schwestern der Gemeinschaft „Maria, Mutter des Lebens“ 200 minderjährige schwangere Mädchen.

Projekt „Werdendes Leben“

Die schwangeren Jugendlichen sind in einer äußerst schwierigen Situation. Ihre Familien wollen oft nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Viele wollen auch keinen Kontakt mehr mit ihrer Familie, weil sie zuhause sexuellem Missbrauch ausgesetzt waren. Andere sind von Medikamenten und Drogen abhängig. Die MitarbeiterInnen der Gemeinschaft „Maria, Mutter des Lebens“ finden die schwangeren minderjährigen Mädchen meistens auf den Straßen und Plätzen im Stadtzentrum. Das Leben auf der Straße macht viele hart und misstrauisch auch gegenüber jenen, die ihnen ein geregeltes Leben, Unterricht, die Aussicht auf Arbeit und Hilfe anbieten. Zu oft wird ihr Vertrauen nur ausgenützt und werden die Mädchen als „leichte Beute“ gesehen. Die Einrichtungen der Gemeinschaft „Maria, Mutter des Lebens“ bieten den schwangeren Mädchen zunächst die notwendige medizinische Betreuung in der pränatalen Phase an: Laboruntersuchungen, Ultraschall, … Genauso wichtig ist die psychologische Unterstützung der Jugendlichen. Sozial tief verwundet, erleben sie in den Häusern der Gemeinschaft Wärme und Geborgenheit, bekommen sie regelmäßiges gesundes Essen, lernen sie, ihre Fähigkeiten zu entwickeln, die sie für ihr Leben und das ihrer Kinder brauchen. Angeboten werden Kurse und Aktivitäten: Nähen, Kochen, Handarbeit, Englisch, Computerausbildung, usw. Das soll ihnen später helfen, auf eigenen Beinen zu stehen und mit geregelter Arbeit Geld zu verdienen. Schulkindern wird Förderunterricht angeboten. Nicht zu vergessen die menschlich-christliche Bildung, auf welche die Gemeinschaft „Maria, Mutter des Lebens“ großen Wert legt. Wo es noch Kontakte zur Familie gibt, werden diese gestärkt und gefördert und etwa durch Hausbesuche der Dialog gesucht. „Wir versuchen, niemanden fallen zu lassen“, schreibt eine Schwester der Gemeinschaft.

Liebe Freunde!

Es ist erstaunlich, was aus der Initiative von P. Serripierro und seiner MitstreiterInnen im Lauf der Jahre gewachsen ist: viele segensreiche Einrichtungen, in denen Menschen für die Würde von Kindern und Jugendlichen, von minderjährigen Müttern und deren Kindern kämpfen. „Unsere Kosten sind hoch, um alle Häuser zu halten, die medizinischen Geräte, Behandlungen und Untersuchungen zu gewährleisten, die qualifizierten MitarbeiterInnen zu bezahlen, den Lebensunterhalt der minderjährigen Mädchen und ihrer Babys sicher zu stellen“, heißt es in einem Schreiben an das Missionswerk der Kamillianer. Und abschließend: „Wir bitten dringend um Hilfe.“ In den letzten Missionsnachrichten haben wir vom Einsatz der Kamillianer und der Kamillianischen Eingreiftruppe im westafrikanischen Sierra Leone berichtet, wo das Ebola-Virus sich verheerend ausgebreitet hat und noch immer nicht unter Kontrolle ist: Die Folgen sind Tausende Tote, Kinder, die ihre Eltern haben sterben sehen und traumatisiert sind, ganze Bezirke und Städte unter Quarantäne gestellt, sodass ein normales Leben unmöglich ist. Sie haben auch in dieser Not großzügig geholfen und mit Ihrer Unterstützung und Ihrem Gebet wertvolle Hilfe geleistet. Heute bitte ich Sie um dieselbe Großzügigkeit für die Gemeinschaft „Maria, Mutter des Lebens“ und ihre Einrichtungen.

Mit einem herzlichen Vergelt’s Gott grüßt Sie herzlich

P. Leonhard Gregotsch

P. Leonhard Gregotsch
Leiter des Missionswerks

Wir danken für alle Hilfe und bitten für die minderjährigen schwangeren Mädchen und Mütter in Brasilien.

Bankverbindung:
Missionswerk der Kamillianer
Österreichische Postsparkasse,
PSK Wien IBAN: AT35 6000 0000 9208 7732
BIC: OPSKATWW




Der Arzt und Kamillianerpater Adolfo Serripierro, Gründer der Gemeinschaft „Maria, Mutter des Lebens“, bei der Untersuchung eines schwangeren minderjährigen Mädchens.

© Kamillianer 2015 - 2015 [Stand: 2015]zurück     nach oben