Kamillianer
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Die Kamillianer - auf einen Blick

Der katholische Krankenpflegeorden der Kamillianer wurde 1591 von dem Italiener Kamillus von Lellis gegründet. „Heilt die Kranken und verkündet das Evangelium." An den Armen und Kranken seiner Zeit wollte Kamillus diesen Auftrag Jesu aus dem Lukasevangelium erfüllen. Eine zeitlose Aufgabe: Arme und Kranke wird es immer geben.


Kamillus von Lellis (1550-1614) wurde zum Gründer des Kamillianerordens.
Auf diesem alten Gemälde verteilt er während einer großen Hungersnot in Rom Brot an die Armen.

Heute unterhält der Orden weltweit Krankenhäuser und Gesundheitsstationen, Lepradörfer und Aidszentren, aber auch Ausbildungsinstitute und Universitäten für Ärzte und Mitarbeiter im Gesundheitsdienst. Hier sind rund 1.200 Kamillianer tätig, oft Seite an Seite mit verschiedenen Frauengemeinschaften, die ihre Gründungsidee ebenfalls auf den heiligen Kamillus zurückführen.

In Österreich ist man bescheidener. Hier feiert der Orden im Jahr 2006 gerade sein 100. Jubiläum. Am Anfang stand die Krankenseelseelsorge im 1904 gegründeten Altersheim Lainz (heute Geriatriezentrum am Wienerwald) - mit 5.000 Plätzen damals das größte Altersheim auf dem europäischen Kontinent. Bald kam die Seelsorge in fast allen Wiener Krankenanstalten hinzu. Zeitweise übten die Ordensmänner mit dem markanten roten Kreuz auf dem Ordensgewand in 18 Wiener Spitälern die Krankenseelsorge aus. Zentren des Ordens in Österreich sind Wien und Salzburg, wo Kamillianer noch heute im Aufbau und in der Organisation der Krankenseelsorge arbeiten.

rotes Kamillianer-Kreuz
Das rote Kreuz wurde zum
Kennzeichen des Kamillianerordens.

Übrigens: „Wir haben das Original ...”

Die ersten roten Kreuze auf den Schlachtfeldern wurden nicht von den Mitgliedern der heute weltbekannten Wohlfahrtsorganisation getragen, sondern von den Brüdern des katholischen Ordens des hl. Kamillus. Als Erkennungszeichen hefteten sich die Kamillianer ein einfaches rotes Kreuz auf ihr Ordensgewand, zum ersten Mal am 29. Juni 1586. Dieses Zeichen begleitete sie bei ihrem Dienst an den Menschen in Schlachten und Hungersnöten, Epidemien und Seuchen. Hunderte von Jahren, bevor das Internationale Rote Kreuz entstanden ist, spendete es den Menschen in Erinnerung an das Kreuz Jesu Hoffnung und Trost. Der Mann, der später die Organisation gründete, das sich heute das Internationale Rote Kreuz nennt, der Schweizer Henry Dunant, war bei der blutigen Schlacht von Solferino 1859 dabei und sah, wie die Kamillianer mit dem roten Kreuz auf der Brust unermüdlich den Verwundeten Beistand leisteten. Noch heute benutzt das Internationale Rote Kreuz dieses universelle Symbol, das noch immer als ein Zeichen der Liebe und des Dienstes am Nächsten verstanden wird - und das zuerst von den Kamillianern benutzt wurde.

Doch die weltweite Perspektive ist auch in Österreich geblieben. Das Missionswerk der Kamillianer zum Beispiel unterstützt heute gesundheitliche Projekte in aller Welt. Auch konnten aus den eigenen Reihen Priester und Entwicklungshelfer ausgesandt werden. Ein Höhepunkt des Wirkens des Ordens von Österreich aus bedeutete 1995 der Schritt nach Osteuropa: die Gründung eines Klosters im ostungarischen Nyiregyháza. Unter der Leitung von Kamillianerpater Dr. Anton Gots wurde es zu einem Zentrum umfassender Sozialarbeit. Unzählige Tonnen von Hilfsgütern wurden in Österreich gesammelt und nach Ungarn transportiert und von dort oft noch weiter zu Armen und Hilfsbedürftigen in der Ukraine, in Rumänien und in Serbien.

Vorbereitet wurde diese „Blüte im Osten" durch den kontinuierlichen Aufbau sogenannter Kamillianischer Familien in Österreich. Das sind Laiengruppen, die sich in den Pfarren um kranke Menschen kümmern und sich ihrer Verantwortung für die Armen bewußt sind. Diese Idee der Kamillianischen Familien hat „eingeschlagen". Heute sind sie in 24 Ländern der Welt vertreten.

Kamillianer und Aspiranten in Burkina Faso
Kamillianer - 400 Jahre im Dienst an armen und kranken Menschen.
Hier im westafrikanischen Staat Burkina Faso, wo der Orden besonders stark vertreten ist.

So tragen Tausende engagierte Frauen und Männer die ideelle und materielle Arbeit des Ordens maßgeblich mit. Dabei leben sie ganz aus der biblischen Botschaft von der universellen Nächstenliebe: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" (Matthäusevangelium, Kapitel 25).

Kamillianer und Aspiranten in Indonesien
Hier die jüngste Gründung in Indonesien. Vier junge Männer sind schon fertige Kamillianer,
neun wollen es werden - ein hoffnungsvoller Aufbruch.

Der Kamillianerorden:

1.147 Mitglieder, davon 670 Priester, 131 Brüder, 66 Novizen und 280 in Ausbildung. Hinzu kommen 574 junge Männer, die sich in irgendeiner Form auf den Ordenseintritt vorbereiten.
In Österreich-Ungarn 17 Priester.

Nach dem Tod des Generaloberen P. Leocir Pessini am 24. Juli 2019 ist Generalvikar P. Laurent Zoungrana der Ordensobere bis zur Wahl eines neuen Generaloberen.

Ordensaufgabe sind Krankenseelsorge und Krankenpflege.

Gesundheitseinrichtungen des Ordens:

Mitarbeiter sind:

Rund 2.000 Ordensfrauen in 7 verschiedenen kamillianischen Frauengemeinschaften, darunter das in Österreich gegründete Säkularinstitut der Kamillianischen Schwestern mit 85 Mitgliedern in den Regionen Österreich und Brasilien.
2.630 Mitglieder arbeiten weltweit in 190 Kamillianischen Familien an der Ordensaufgabe mit.
Davon in Österreich 17 Familien mit 350 Mitgliedern.

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© Kamillianer 2020 - [Stand: 24.05.2020]