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Aids-Kampagne in Burkina Faso


Die Aids-Kampagne der Kamillianer in Burkina Faso wendet sich an solche junge Menschen. Sie sollen eine Zukunft haben.

Gesundheitserziehung. Aufklärung. Prävention.
Die Kamillianer in Burkina Faso kämpfen gegen Aids

Täglich sterben weltweit 800 Kinder an Aids und den Folgekrankheiten, der Großteil in Afrika. Aber nicht, weil Aids an sich tödlich wäre: Vielmehr fehlt der Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten und geeigneten HIV-Tests. Vor allem aber fehlt es an Gesundheitserziehung, Aufklärung über die Übertragungswege und Prävention. Daraus haben jetzt die Kamillianer im westafrikanischen Burkina Faso die Konsequenzen gezogen und starten eine massive Aufklärungskampagne. Verantwortlich ist der erste afrikanische Kamillianer überhaupt, der Arzt Dr. François Sedgo.

Bitterste Armut

Am Südrand der ausgedörrten Sahelzone gelegen, zählt Burkina Faso zu den ärmsten Ländern der Welt. 47 Prozent leben unter der Armutsgrenze. In der Liste der am wenigsten entwickelten Länder nimmt es Platz 175 ein - unter 177 Ländern. Das Bruttosozialprodukt beträgt ein Hundertstel im Vergleich zu Österreich. 90 Prozent der 14 Millionen Einwohner fristen ihr Leben von der Landwirtschaft. Doch mehr als 260 Tage im Jahr bleibt die Erde trocken. Sandstürme und Monsunregen vernichten kostbares Ackerland. Gerade jetzt droht hier erneut eine Hungersnot - wie vor Kurzem in Ostafrika. Zur gesundheitlichen Betreuung stehen nicht mehr als 260 Ärzte zur Verfügung: ein Arzt für 50.000 Menschen! Umgeben von sechs anderen afrikanischen Staaten, hat sich Burkina Faso nicht nur zu einer Drehscheibe für den Handel entwickelt, sondern auch für den Austausch von Krankheiten aller Art. Leider auch Aids. Eine Herausforderung für die Kamillianer, die ihr Leben ganz in den Dienst der allerärmsten und kranken Menschen stellen.


Gesundheitserziehung, Aufklärung und Prävention. Das fängt in der Schulklasse an.

Unterm Strohdach

1966 kamen die Kamillianer in das „Land der Dürre”. Unter einem Strohdach in der Hauptstadt Ouagadougou haben sie mit einem Ambulatorium begonnen. Was seitdem gewachsen ist, ist beeindruckend: ein Medizinisches Zentrum mit Ambulanzen, Entbindungsstation, einem Mutter-Kind-Zentrum und einer Apotheke, deren Bau maßgeblich aus Österreich gefördert wurde. 700 bis 800 Patienten kommen täglich zur Behandlung. Zum Zentrum der Kamillianer gehören ferner vier Gesundheitsstationen, die für die Umgebung einen Basisgesundheitsdienst garantieren, sowie eine Leprastation. Im hundert Kilometer von der Hauptstadt gelegenen Nanoro haben die Kamillianer 1992 noch ein zweites Krankenhaus errichtet.

Kampf gegen Aids

Die größte Bedrohung für jeden sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt in Burkina Faso und in Afrika überhaupt heißt Aids. Mehr als 620.000 Aidskranke sind registriert, Frauen, Männer und Kinder, von der Dunkelziffer ganz zu schweigen. In Zusammenarbeit mit den staatlichen Gesundheitsbehörden haben die Kamillianer bereits im Jahr 1990 ein System der Früherkennung und Behandlung von Aids eingerichtet. Das heute von Pater Sebastian Roumamaba geleitete Aids-Zentrum „CANDAF” verfügt über 84 Plätze. Darüber hinaus bietet es mehr als 500 weiteren kranken Menschen medizinische Hilfe an. Hier bekommen sie auch die lebenswichtigen antiretroviralen Medikamente gegen Aids, deren Einnahme überwacht und begleitet werden muss. Wo es noch Angehörige gibt oder minderjährige Kinder, werden diese durch finanzielle Hilfen und Lebensmittelspenden unterstützt. Neben dem Aids-Zentrum habe die Kamillianer ein molekularbiologische Forschungszentrum eingerichtet. Geleitet wird es von Pater Dr. Jacques Simporé, einem auch von der WHO und der UNESCO gefragten Aids-Experten. Die Liste seiner einschlägigen Veröffentlichungen und wissenschaftlichen Vorträge ist lang. Für viele Aids-Kranke ist dieses Zentrum der Kamillianer die letzte Hoffnung.


10.000 junge Menschen will die Aids-Kampagne der Kamillianer in Burkina Faso erreichen.

Eine kostbare Gabe Gottes

Doch all diese großartigen Initiativen sind vergeblich, wenn es nicht gelingt, die Aids-Seuche einzudämmen. Deshalb heißt das neue Programm der Kamillianer in Burkina Faso Gesundheitserziehung, Aufklärung und Prävention. Erreicht werden sollen 10.000 Jugendliche und junge Erwachsene von 10 bis 24 Jahren. Projektdauer ein Jahr, Kosten ca. 40.000 Euro. Da Aids keine Grenzen kennt, geht es um eine grenzüberschreitende Initiative der beiden Länder Burkina Faso und Niger, die auch von beiden Bischofskonferenzen unterstützt wird.

Durch Seminare und Fortbildungen, Vorträge, Filmvorführungen und Internet-Beiträge soll den jungen Menschen zu einem grundlegenden Wissen über Sexualität und sexuell übertragbare Krankheiten verholfen werden und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität. Auch Fragen wie unerwünschte Schwangerschaft, Abtreibung, Verhütungsmethoden, Familienplanung und verantwortete Elternschaft kommen zur Sprache und ein menschlicher und nicht ausgrenzender Umgang mit Aidskranken. Letztlich geht es um eine christliche Vision von Sexualität, Ehe und Familie und lebbare Modelle von Verhaltensänderungen. Enthaltsamkeit, Treue in der Ehe und Solidarität mit den Aidskranken sind bestimmende Werte. Sexualität als kostbare Gabe Gottes und Quelle des Lebens zu erkennen und moralische und spirituelle Werte zu fördern, kurz: mehr Verstehen und Verständnis und weniger Angst vor der Sexualität, dafür wollen die Kamillianer mit ihrer Kampagne gezielt bei den tausenden jungen Menschen werben – und bitten uns angesichts ihrer bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnisse und der Dringlichkeit des Anliegens um Unterstützung und Solidarität. Es geht um Mithilfe bei den Kosten dieser so dringend notwendigen Initiative (Ausbildung von Trainern und Multiplikatoren, Erarbeitung und Herstellung von Schulungsmaterial, Reisespesen etc.). Notwendig ist auch eine finanzielle Hilfe für die Aidskranken im Zentrum „CANDAF”, was den Lebensunterhalt und die Kosten der medizinischen Behandlung und der Medikamente betrifft.


Einer von geschätzten 1,7 Millionen Aids-Opfern in Burkina Faso. Bei den Kamillianern hat er Aufnahme gefunden.

Liebe Freunde unserer Missionare!

Genau 702.079,28 Euro konnte das Missionswerk der Kamillianer im Jahr 2011 für arme und kranke Menschen in aller Welt bereitstellen, auch mit Hilfe der Leserinnen und Leser unserer Missionsnachrichten. Ein großer Dank an Sie, die Sie damit einen überzeugenden und wirksamen Beitrag für Heil und Heilung in der Welt geleistet haben. Der „Löwenanteil” mit über 200.000 Euro ging nach Afrika; 182.000 nach Asien und 58.500 nach Lateinamerika. Mit rund 95.000 Euro konnte in osteuropäischen Ländern geholfen werden und mit 145.000 Euro wurden die Kamillianer-Spitäler in Armenien und Georgien unterstützt – ein Schwerpunkt des ganzen Ordens.

Eine große Freude und ein großer Ansporn vor allem auch für die Kamillianer in Burkina Faso war es, dass mit Pater Prosper Kontiebo dieser Tage ein Kamillianer zum Bischof der Diözese Tenkodogo in Burkina Faso geweiht wurde, seit langem weltweit der einzige Bischof aus dem Kamillianer-Orden. Und das in einem kleinen armen Land mit der großen Bedrohung durch Aids. Die Kamillianer wollen ihren Kampf gegen die Seuche nun massiv verstärken – um auch im leidgeprüften Burkina Faso jungen Menschen eine Chance zum Leben zu geben. Bitte, helfen Sie wiederum großzügig mit!

Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen für einen erholsamen Sommer,

Pater Leonhard Gregotsch MI,
Leiter des Missionswerks.

Bankverbindung:
Missionswerk der Kamillianer
Österreichische Postsparkasse,
PSK Wien Nr. 92087732, BLZ 60000
IBAN: AT35 6000 0000 9208 7732. BIC: OPSKATWW

Verwendungszweck:
Aids-Kampagne in Burkina Faso.

Wir danken für alle Hilfe und bitten heute
für die Aids-Kampagne der Kamillianer in Burkina Faso.


Sie stehen bereit. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Aids-Kampagne in Burkina Faso. Links: Pater Dr. François Sedgo.

© Kamillianer 2012 - 13.06.2012 [Stand: 14.06.2012]zurück     nach oben