Projekt Sampran
Thailand. Für uns ist das exotische südostasiatische Land ein Ferienparadies. Doch viele Menschen dort merken davon nichts. Zum Beispiel die Leprakranken, denen die Kamillianer in ihren Dörfern eine Heimat gegeben haben. Oder die Aidskranken, die in ihren Sozialzentren einen Platz zum Leben finden.
Oder die Bergbewohner im Norden, deren Kindern man den Schulbesuch verwehrt. Und schließlich auch eine Reihe alter Menschen, denen Armut und Obdachlosigkeit droht, weil das Sozialsystem versagt: Brennpunkte der Not und große Herausforderungen für die Kamillianer.
Engagement mit Erfolg
1952 kamen die Kamillianer nach Thailand, getrieben vom Auftrag des Evangeliums: „Heilt die Kranken und verkündet das Evangelium!” Sie übernahmen die Leitung eines Ambulatoriums in Banpong. Heute steht hier ein ansehnliches Krankenhaus. Bald kam das Lepradorf Khokwat hinzu, das auch in Österreich viele Freunde gefunden hat. Heute leben hier alte und obdachlose Menschen. In der Hauptstadt Bangkok gründeten die Kamillianer eines der wichtigsten Spitäler der Stadt, das „Camillian Hospital”. Die Arbeit der Kamillianer umfasst aber nicht nur die Betreuung in Spitälern, Leprosarien, Altersheimen, Aidszentren und Waisenhäusern, sondern auch die Ausbildung des Ordensnachwuchses. Auch hier waren sie erfolgreich: Heute zählt der Orden in Thailand mehr als 60 Mitglieder.
Alt und krank
Eine große soziale Herausforderung in Thailand ist die rasant anwachsende Zahl alter Menschen. Durch Aids und die Bedrohung durch Drogen und Prostitution zerfällt der Familienverband immer mehr. Es gibt immer mehr Straßenkinder und alte und allein stehende Menschen. 1990 betrug ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung 7,2 Prozent, 2006 waren es 11 Prozent und 2020 rechnet man mit 15,9 Prozent. Niemand fühlt sich für diese Menschen zuständig: kein Staat, keine öffentliche Wohlfahrt und keine Angehörigen. Alt und krank, ohne jedes Einkommen, geschweige denn einer Altersversorgung, fristen sie ihr Leben als Bettler auf der Straße.
Bereits 1989 hatten die Kamillianer ihr Studienhaus in Sampran, 40 Kilometer westlich von Bangkok, zu einem Altersheim mit 130 Plätzen umgebaut. Die Kamillianer-Studenten kamen ins kleinere Nachbarhaus. Dafür erfuhr ihre Ausbildung mit dem praktischen Dienst im Altersheim eine wichtige Ergänzung. Mittlerweile ist das 1970 errichtete Seminargebäude baufällig und muss saniert werden. 14 neue Zimmer sind geplant, Funktionsräume für verschiedene Therapien und ärztliche Behandlungen sowie Büro- und Wohnräume für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Altenpfleger braucht das Land!
Mitarbeiten werden auch wieder die jungen Kamillianer-Studenten, darunter übrigens auch eine ansehnliche Gruppe aus Vietnam. So können sie ihre Ordensideale im Dienst an den alten und kranken Menschen erproben. Aber es geht auch um die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte und ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Altenpflege. Das Sozialzentrum wird sich, so der verantwortliche Leiter Pater Sante Tocchetto, in der Altenpflege-Ausbildung profilieren und damit der thailändischen Gesellschaft einen ganz wichtigen Dienst leisten.
Doch sorgenfrei ist das Leben bei den Kamillianern nicht: Lebensmittel, Hygieneartikel, Pflegebehelfe, Prothesen und Rollstühle, all das müssen die Ordensleute kostenlos zur Verfügung stellen. Hinzu kommen Ausgaben für Strom, Gas und Wasser, Gehälter für die Schwestern, Altenpfleger und Therapeuten ... Menschenwürde ist auch in Thailand nicht kostenlos. So ist der große Hilferuf von Pater Tocchetto gut zu verstehen.
In Würde alt werden — auch im „alten Europa” wird das mehr und mehr zum Problem. Dabei ist doch das Alter die Lebensphase, in der der Mensch letzte Reife erfährt und zur Vollendung kommen soll. Mit ihren Altersheimen leisten die Kamillianer in Thailand echte Pionierarbeit. Vor zehn Jahren wurde ihr Altersheim in Chantaburi eingeweiht. Damals haben die Freunde unseres Missionswerks großzügig geholfen. Heute bitten wir Sie um dieselbe großzügige Hilfe für das Altersheim in Sampran — damit noch mehr Menschen in Würde alt werden können. In einer Gesellschaft wie Thailand, die zu fast 95 Prozent aus Buddhisten besteht und in der die Christen insgesamt mit 0,73 Prozent nur eine verschwindende Minderheit bilden, ist dieser Dienst ein wichtiges Zeichen christlicher Präsenz.
Liebe Freunde unserer Missionare!
Große Freude herrschte am 30. Mai 2011 in Klosterneuburg, als dort „10 Jahre Osthilfe der Kamillianer” gefeiert wurde. Unter Leitung des rührigen Ing. Franz Rainer ist hier in aller Stille ein wichtiges Hilfswerk entstanden, das zunächst vor allem die Arbeit von Pater Dr. Anton Gots in Nyíregyháza mit Hilfslieferungen unterstützte. Ein Schwerpunkt ist jetzt das Krankenhaus Mishgirja in der Westukraine. Dessen ärztlicher Leiter Dr. Vasil Tzar war Ehrengast in Klosterneuburg. Er sprach über seine Arbeit vor allem mit zerebral gelähmten Kindern. 60 von ihnen konnte er bereits in einer Reha-Klinik Spezialbehandlungen vermitteln, die geradezu Wunder wirken. Ein großer Dank an alle Mitarbeiter und Spender und Spenderinnen, die diese wichtige „Osthilfe” der Kamillianer mittragen!
Bankverbindung:
Missionswerk der Kamillianer
Österreichische Postsparkasse,
PSK Wien Nr. 92087732, BLZ 60000
IBAN: AT35 6000 0000 9208 7732. BIC: OPSKATWW
Verwendungszweck:
Altersheim Sampran in Thailand.
Wir danken für alle Hilfe und bitten heute
für das Altersheim in Sampran in Thailand.
© Kamillianer 2011 - [Stand: 15.06.2011] zurück