Kamillianer
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56. Generalkapitel
(die ersten drei Tage 3. - 6. 5. 2007)

Bericht von P. Alfred Pucher an die Mitbrüder

 
 
Eröffnungsgottesdienst des 56. Generalkapitels mit Kardinal Bretone 

Wir befinden uns hier im Zentrum „Casa Divin Maestro”, das den Paulinern gehört. Es liegt mitten in den Albanerbergen über dem Albanersee direkt gegenüber von Castel Gandolfo (zirka 30 km südöstlich von Rom).

Das Generalkapitel wird feierlich eröffnet mit der Eucharistiefeier, die der Kardinalstaatssekretär des Vatikan, Kardinal Tarcisio Bertone, mit uns feiert.

Anschließend erfolgt durch den Generalsuperior, P. Frank Monks, der offizielle Beginn des Generalkapitels. P. General begrüßt die Anwesenden herzlich. Es sind: 59 Ordensmitglieder, je zwei Vertreterinnen der weib­lichen kamillianischen Institute (Dienerinnen der Kranken, Töchter des Hl. Kamillus, Mägde der Inkarnation, Missionarinnen der Kranken „Christus Hoffnung”, Kamillianische Schwestern), sowie zwei Vertrete­rinnen der Kamillianischen Familie und elf VertreterInnen der Laien, die in den verschiedenen Ländern in unterschiedlicher Form mit uns zu­sammen arbeiten. Von Letzteren ist aus Österreich mit dabei Frau Mag. Elisabeth Sallinger-Leidenfrost, Pastoralassistentin im Landes­kranken­haus Salzburg.

Es folgt der Eröffnungsvortrag von General P. Frank Monks. Hier die wichtigsten Punkte daraus:

 
 
Pater Sean Healy (Afrikamissionare).  

Am Nachmittag folgen zwei Referate:

Das erste Referat hat als Thema: „Herausforderungen für die Ordens­leute auf dem Gebiet der Gerechtigkeit und der Solidarität”. Referent ist der irische Missionar (Kongregation der Missionare Afrikas), P. Sean Healy. Hier ein paar Punkte aus seinem Referat:

Gerechtigkeit verlangt nach Änderung des Lebens. Wie ist Gerechtig­keit von der Bibel her zu verstehen? Viele verstehen Gerechtigkeit im negativen Sinn: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Die Bibel versteht Gerechtigkeit als Harmonie zwischen Gott und dem Volk Gottes, als Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Gerechtigkeit spielt sich in 4 Ebenen ab:

 
 
Prof. Don Gianni Manzone.  

Das zweite Referat hält Prof. Don Gianni Manzone von der römischen Lateran-Universität. Sein Thema ist: „Die Motive der Kirche für ihr Engagement auf dem Gebiet der Gerechtigkeit”. Der Inhalt seines Referates ist in einer ethisch-soziologischen Sprache gehalten und deshalb schwierig zu verstehen und wiederzugeben. Ich versuche, ein paar Gedanken herauszugreifen:

Freitag, 4. Mai:

 
 
Dr. Giosué Sparacino.  

Der zweite Tag beginnt mit zwei Referaten am Vormittag:

Das erste Referat hält Dr. Giosué Sparacino, Internist und Präsident der Kamillianischen Familie in Sizilien. Er präsentiert eine Zusammen­fassung der Antworten, die die zum Generalkapitel eingeladenen Laien­vertreter zum Fragebogen des Instrumentum laboris gegeben haben. Es sind den unseren ähnliche Fragen, die sie bekommen haben, aber eben angepasst an ihre Situation. Dabei wird anhand der Antworten sichtbar, wie unterschiedlich in den verschiedenen Ländern und Kontinenten die Situation nicht nur in der Welt der Gesundheit ist, sondern auch bezüglich der Erfahrungen im Verhältnis Ordensleute - Laien.

 
 
Br. José Carlos Bermejo.  

Anschließend hören wir das Referat vom spanischen Mitbruder, Br. José Carlos Bermejo, Doktor der Theologie in Krankenpastoral, Direktor des Ausbildungszentrums für Krankenpastoral in Madrid und Professor am Camillianum. Er behandelt das Thema: „Ordensleute und Laien - gemein­sam”. Das heißt: Er referiert über das Verhältnis zwischen uns, den Ordensangehörigen, und den Laien. Dabei stellt er kritische Fragen sowohl an uns als auch an die Laien, die eine Art „Gewissens­erforschung” sein können und wollen. Zuerst stellt er „Diagnosen” an in Bezug auf unser Verhältnis zur „Welt der Laien”, zu den Laien­mitarbeitern in unseren Werken und Arbeitsfeldern und zu den Mit­gliedern der Kamillianischen Familien. Er gibt aber auch weiter­führende Hilfsangebote („Therapien”) zur Verbesserung des Verhält­nisses. Er tut es anhand des Bildes „Jesus der Arzt”. Als „Medika­mente” schlägt er vor:

  1. Treue zu unserem Sein als Christ, Ordensmann, Kamillianer.
  2. Transparenz und Ehrlichkeit, die uns helfen, unsere Motive zu reinigen.
  3. Als 3. „Medikament” eine Dosis Demut, die uns daran hindert zu meinen, besser und vor allem auch kompetenter zu sein als die Laien.
  4. Vertrauen: Es hilft uns, den Laien offen zu begegnen und ihnen nicht von vornherein negative Motive zu unterstellen.
  5. Das 5. Medikament wäre dann eine Dosis Anteilnahme: Ihre Anteil­nahme an unserem Leben und unsere an ihrem Leben.

Der Nachmittag ist für die Arbeit in sechs verschiedenen Sprachgruppen (je zwei in italienisch und englisch, je eine Gruppe in spanisch und französisch) reserviert. Wir bekommen dazu Fragen aus den vormittägigen Referaten zur Bearbeitung.

Samstag, 5. Mai:

Die Vormittagssitzung beginnt mit den Berichten von der Arbeit in den Sprach­gruppen am Vortag. Auch hier wieder ein paar Ausschnitte:

 
 
Frau Isabel Calderon.  

Nach der Präsentation der Berichte und ihre darauf folgende Diskussion hat die Präsidentin der Kamillianischen Familien, Frau Isabel Calderon aus Kolumbien, das Wort. Sie berichtet von der bemerkenswerten Entwick­lung der Kamillianischen Familien weltweit seit der Approbation des Statutes beim Generalkapitel 2001. Es gibt die Kamillianischen Familien in 27 Ländern mit über 3.000 Mitgliedern. Frau Calderon berichtet von den Aktivitäten in diesen sechs Jahren, von den Schwierigkeiten und Heraus­forderungen, sowie von den zukünftigen Projekten.

Danach werden die Änderungsvorschläge für die Statuten vorgestellt, die bei diesem Generalkapitel noch zu beschließen sein werden.

 
 
Maddalena.  

Der Nachmittag ist freigehalten zum Besuch unseres Generalatshauses, der „Maddalena”, und des „Camillianums” in Rom. In der „Maddalena” wird uns nicht nur die Kirche gezeigt und erklärt, sondern wir bekommen auch eine Führung durch das neu gestaltete Archiv und die neu errichtete Ausstellung einiger wichtiger geschichtlicher Dokumente im ehemaligen Kapitelsaal. Anschließend fahren wir auf den Monte Mario, wo wir eine Führung durch unser internationales Institut für Krankenpastoral be­kommen. Der Tag schließt ab mit einer feierlichen Messe in der Kloster­kirche „Sacra Famiglia” auf dem Monte Mario und einem Festessen im Kloster, an dem auch ein Pflegeheim angeschlossen ist.

Damit ist der erste Teil des Generalkapitels, an dem die Laien und die Mitglieder der weiblichen Kamillianischen Gemeinschaften teilgenommen haben, abgeschlossen.

Sonntag, 6. Mai:

 
 
Messfeier in Bucchianico.  

Der heutige Tag ist dem Besuch des Geburtsortes des Hl. Kamillus ge­widmet. Bei wechselhaftem Wetter fahren wir mit zwei Autobussen nach Bucchianico, das zirka 200 km östlich von Rom entfernt ist. Nach der Ankunft feiern wir die Hl. Messe im Sanktuarium des Hl. Kamillus. Der Generalvikar des Ordens, P. Renato Salvatore, der wenige Kilometer von Bucchianico entfernt geboren ist, leitet die Liturgie in der gesteckt vollen Kirche. Anschließend sind wir zum Mittagessen im Zentrum der Spirituali­tät „Nicola D'Onofrio” eingeladen. Danach bekommen wir noch eine Führung durch das Heiligtum, in dem auch ein Museum untergebracht ist. Voll von den Eindrücken des Tages kommen wir müde, aber gut nach Ariccia zurück.

Inzwischen hat heute, 7. Mai 2007, das Generalkapitel seinen Fortgang genommen. Der Vormittag wurde als Einkehrtag gestaltet mit ab­schließender Konzelebration. Am Nachmittag war „Geschäftsordnung” des Generalkapitels abzustimmen und vier Berichte von Einrichtungen des Ordens: die NGO „Gesundheit und Entwicklung”, das „Camillianum - Internationales Institut für Pastoral im Gesundheitswesen”, Bericht des Postulators für Angelegenheiten der Heiligsprechungen, die NGO „Task Force” (= „Kamillianische Noteinsatz­truppe”).

Mit der Bitte um Euer besonderes Gedenken grüßt - auch im Namen von P. Alfred Pucher -

Euer

P. Leonhard Gregotsch MI
Provinzial

Für detaillierte Angaben zum Verlauf des Generalkapitels in Englisch, Italienisch, Spanisch und Französisch bitte hier klicken

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© Kamillianer 2007[Stand: 09.07.2008]css