Voll Hoffnung in die Zukunft

Treffen des Generaloberen, der Konsultoren, der Provinziale, der Vize-Provinziale und Delegaten in Warschau, 18. bis 23. Mai 2015. Auszug aus der Rede des Generaloberen P. Leocir Pessini

In Bezug auf unsere Geschichte als Kamillianer, die uns „unsere charismatische Identität als Orden“ offenbart, wird von uns verlangt, dass „dankbar auf die Vergangenheit schauen“, „die Gegenwart mit Leidenschaft leben“ – wir fügen hinzu, dass wir mit dem Mitleid des Samariters dienen – und dass wir „die Zukunft voll Hoffnung ergreifen“. In dieser Perspektive und im Verstehen der Zeit als eines Kairos Gottes (eine Zeit der Gnade), lädt uns Papst Franziskus ein vorwärts zu gehen, indem wir uns auf die auftretenden und dringenden Prioritäten konzentrieren, die vom „Kamillianischen Projekt der Revitalisierung unseres geweihten kamillianischen Lebens“ definiert worden sind und im letzten Außerordentlichen Generalkapitel für den ganzen Orden gutgeheißen wurden.

Ausgehend von einem schon im letzten Generalkapitel ausgedrückten Wunsch nach einer stärkeren Anwesenheit des Generaloberen bei den Mitbrüdern und in den Kommunitäten des Ordens, mit dem Ziel einer wirksameren gegenseitigen Kenntnis an Ort und Stelle, haben wir uns in diesem ersten Jahr bemüht, mit unseren „brüderlichen Visitationen“ da, wo Kamillianer leben und wirken, verstärkt präsent zu sein. Wir haben es nötig, dass wir die „Theologie der Begegnung“ wiederentdecken und auch leben und aus uns herausgehen (im Sinne eines persönlichen Exodus), um dem Anderen zu begegnen. In dieser Hinsicht war unser Programm der brüderlichen Besuche sehr intensiv und erfasste praktisch fast zwei Drittel der kamillianischen Niederlassungen.

Möge der heilige Kamillus, unser Gründer und Vater, uns beschützen und der Heilige Geist uns erleuchten mit dem Geschenk der Weisheit für alle anstehenden Anliegen und Herausforderungen. Wir bitten darum, richtig zu entscheiden und mit Umsicht, Weisheit, Seelenruhe und prophetischem Wagemut zu handeln für das Wohl unseres Kamillianerordens. Maria, Heil der Kranken, führe uns immer mehr zu einer ganzheitlichen Einstellung, mit der wir denen, die in ihrem Leben eine schwierige Zeit des Leidens und der Krankheit erleben, das Evangelium verkünden und sie mit der Zärtlichkeit des Samariters heilen, wie dies unser hl. Vater Kamillus getan hat.

In Brüderlichkeit P. Leocir Pessini