Kamillianer

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Das ehemalige Kamillianerkloster Losensteinleiten (1955-1997)

(bei Wolfern in Oberösterreich)

Das ehemalige Kamillianerkloster Losensteinleiten
Kamillianerkloster Losensteinleiten (1955-1997)

Von den Losensteins bis zu den Auerspergs

Losensteinleiten hieß einst Losen auf Leiten oder Losen zu Leiten. Im Jahre 1323 wird ein Chunrad Meuer als Zeuge bei einer Verleihung durch das Kloster Gleink angeführt. Der Besitzer Niklas Flusshart verkaufte das Schloß an Dietrich von Losenstein. Bernhard von Losenstein erbaute 1515 das heutige Schloß und gab ihm den Namen Losensteinleiten.

Als im Jahre 1532 ein türkisches Heer unter Kassim Pascha die Gegend unsicher machte, litt auch das Schloß sehr. Erzählt wird, daß es ein Jäger mit vielen Gewehren verteidigte und dabei einen türkischen Anführer erschoß. Durch diese Heldentat bekamen die Türken Angst und ergriffen die Flucht.

In den Jahren 1550 bis 1570 wurde das Wasserschloß durch Georg Achaz von Losenstein vergrößert. Mit Franz Anton von Losenstein erlosch 1692 das Geschlecht. Der Besitz ging über an die Fürsten von Auersperg und deren Nachfolger bis 1950.

Die Kamillianer als Schloßherren

Am 1. Juni 1955 wurde Losensteinleiten Besitz der österreichischen Kamillianerordensprovinz. Zwanzig Jahre lang bestand in Losensteinleiten das Kleine Seminar (Juvenat und Postulat) der Provinz sowie ein Privatgymnasium mit Öffentlichkeitsrecht. 1976 wurde der Schulbetrieb und 1978 das Internat geschlossen. Der Grund lag in den veränderten Verhältnissen der nachkonziliaren Zeit. Es gab viele Studenten, viele Maturanten, aber kaum Novizen ...

Seitdem bereitete die Nutzung des Hauses große Probleme. Die Erhaltungskosten wurden zur großen Belastung. 1978 gelang es, mit dem Land Oberösterreich einen Mietvertrag abzuschließen. Bis 1983 führte die Landesregierung im Schloß eine landwirtschaftliche Fachschule für Mädchen. Die Mieteinnahmen dienten für den Unterhalt und die Miete im Karmelitenkloster Linz, wohin im Herbst 1978 die Kommunität übersiedelt war.

Exerzitien- und Bildungshaus St. Kamillus

1983 fiel die wirtschaftliche Last auf den Orden zurück, als die staatliche Schule auszog und die Provinz für das leerstehende Objekt keine Nutzung hatte. 1985 kehrte deshalb die Kommunität Linz wieder nach Losensteinleiten zurück und richtete im Kloster das Exerzitien- und Bildungshaus St. Kamillus ein. Unter der engagierten Leitung von P. Dr. Anton Gots fanden Kurse für die charismatische Gemeindeerneuerung statt, die vor allem junge Menschen anzogen. Auch für die wachsende Zahl der Kamillianischen Familien in Österreich und in Ungarn wurde Losensteinleiten zu einer wichtigen Begegnungs- und auch Ausbildungsstätte.

Das 1992 gegründete Institut für Bildung im Gesundheitsdienst (IBG) verlagerte die Aufgabe des Hauses auf Kurse für leitende Personen im Bereich der Ordensspitäler, der Alten- und Pflegeheime und sonstiger karitativer Einrichtungen. Schwerpunkt war die Aus- und Fortbildung der im Dienste der Kranken tätigen Personen, besonders in den konfessionellen Krankenanstalten Österreichs.

Wirtschaftliche und personelle Schwierigkeiten führten schließlich dazu, das Schloß und die vier Hektar große Liegenschaft zu verkaufen. Die Gründung einer Niederlassung in Ungarn erforderte alle Kräfte und versprach eine Zukunft für geistliche Berufe. Am 1. September 1997 erwarb die Familie Dobrauz das Schloß Losensteinleiten und gestaltete es um zum Alten- und Pflegeheim St. Kamillus. (www.kamillus.at)

Erhalten bleibt der kleine Friedhof der Kamillianer, auf dem unter anderem der Gründer des Hauses und frühere Provinzial P. Franz Schwartz beigesetzt ist.

Kamillianischen Familien aus Ungarn im ehemaligen Kamillianerkloster Losensteinleiten
Auch für die Kamillianischen Familien aus Ungarn
war Losensteinleiten eine wichtige Begegnungsstätte.

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