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„Heilt die Kranken und verkündet das Evangelium”

3. Lateinamerika


Rio de Janeiro, Brasilien: Pater Francesco besucht die Gäste des „Zeltes Christi”.

Lateinamerika ist kein „Missionsland” im eigentlichen Sinn, da die Erst-Evangelisierung schon vor Jahrhunderten stattgefunden und die Kirche auf dem amerikanischen Subkontinent längst tief eingewurzelt ist. Aber noch immer brauchen die Menschen dort die Glaubensverkündigung und soziale Entwicklung, vor allem im Bereich des Gesundheitswesens und im Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit. Heute spricht man von der „Option für die Armen” und meint damit, dass sich vor allem die Ordensleute, angeregt durch die „Theologie der Befreiung” bewusst auf die Seite der Armen gestellt haben und ihr Leben teilen – ein wichtiger bleibender Impuls, den Lateinamerika der Weltkirche gegeben hat.

Brasilien

Die ersten beiden Kamillianer trafen am 15. September 1922 in Brasilien ein und gründeten in São Paulo das erste Kloster. In den nächsten zwanzig Jahren entstanden weitere Niederlassungen in verschiedenen Bundesstaaten Brasiliens, ebenso Krankenhäuser und Seminare. Auf dem Hintergrund dieser beachtlichen Entwicklung, die sich nur schwer in dieser Kürze zusammenfassen lässt, wurde 1946 die Brasilianische Provinz errichtet.


Fortaleza, Brasilien: Einige kamillianische Missionarinnen des
Institutes „Maria Mutter des Lebens” im Garten des Hauses.

Zurzeit gehören zur Provinz mehr als 80 Kamillianer (überwiegend Brasilianer, zu einem guten Teil Nachfahren italienischer Emigranten) in 14 Kommunitäten und einer Mission in Bolivien. Hinzu kommt noch eine gute Anzahl junger Mitbrüder in Ausbildung: ein Dutzend zeitliche Professen und sieben Novizen.

Die Kamillianer in Brasilien versehen seelsorgliche Dienste in über 70 Krankenhäusern, entfalten Aktivitäten im Bereich von Unterricht und Ausbildung, leiten drei Universitäten und rund 40 Krankenhäuser, ordenseigene, öffentliche und/oder private. 1976 wurde den Kamillianern auf Wunsch des Gründers, des italienischen Arztes Dr. Marcello Candia, die Leitung des „Urwald-Spitals” am Amazonas in Macapá übertragen. Nicht zu vergessen ist auch das von viel Idealismus geprägte Werk des Arztes und Kamillianers P. Adolfo Serripierro für die „Straßenmädchen” und Prostituierten in Fortaleza im armen Nordosten des Landes, der für diese Arbeit die kamillianische Gemeinschaft „Missionarinnen Maria, Mutter des Lebens” gegründet hat.
(Missionsprojektbeschreibung aus Brasilien, 2004)


São Paulo, Brasilien: Aula des „Centro Universitario São Camilo”, voll mit Studenten.

Bolivien

Im Jahr 2000 hat die Brasilianische Provinz mit den beiden Pionieren P. Geraldo Bogoni und P. Louis Gemelli eine Niederlassung in Santa Cruz de la Sierra in Bolivien eröffnet. Sie arbeiten in einer Pfarrei und einem Krankenhaus, mit dem Ziel, eine koordinierte Krankenseelsorge in der Diözese aufzubauen. Den beiden Brasilianern hat sich inzwischen ein spanischer Kamillianer, P. Mateo Bautista, angeschlossen.

Argentinien


Teilansicht des Hogar San Camilo in Vagues (Argentinien) für körperbehinderte und retardierte Kinder.

Seit 1931 sind die Kamillianer in Argentinien tätig. Als Delegation gehört Argentinien zur Spanischen Provinz. In Buenos Aires arbeiten fünf Mitbrüder in verschiedenen Krankenhäusern in der Krankenseelsorge und für die Diözese im Bereich der Pastoral im Gesundheitswesen; außerdem unterhalten sie zwei Seminare. In Vagues unterhalten vier Mitbrüder ein Zentrum für Menschen mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen, arbeiten in drei Häusern in der Krankenpflege mit und sind auch hier für die Diözese in der Koordination der Pastoral des Gesundheitswesens tätig.

Insgesamt handelt es sich um ein Dutzend Kamillianer: Spanier und einheimische Mitbrüder; ferner gibt es eine kleine Gruppe zeitlicher Professen.

Peru

Die ersten Kamillianer kamen - wie schon erwähnt - 1709 in die Stadt Eldorado. Von da aus gingen sie nach Chile, Bolivien, Ekuador, Kolumbien und Mexiko. Von all diesen verheißungsvollen Anfänge einer „Anden-Provinz” überlebte aufgrund der geschichtlichen Ereignisse des 19. Jahrhunderts als einzige Niederlassung das Haus in Lima. Die Wende kam mit dem im Jahr 2001 selig gesprochenen P. Luigi Tezza, der von 1900 bis zu seinem Tod 1923 in Lima wirkte und die kamillianische Gemeinschaft wieder zur Blüte brachte. Ordensleute aus Deutschland, Spanien und schließlich auch aus Italien verstärkten die Gemeinschaft.


Lima, Peru: Das Ernährungszentrum der Kamillianer garantiert
armen Kindern eine gesunde und regelmäßige Verpflegung.

Ende der 1970er Jahre wurde die Niederlassung der Delegation Kolumbien angegliedert, die ihrerseits zur Lombardo-venezianischen Provinz (Italien) gehörte. Durch verstärkte Werbung um Ordensberufe erlebte das Land einen Wachstumsschub, was die Zahl der Mitbrüder und der von ihnen wahrgenommenen Aktivitäten angeht. Die Seminare und das Noviziat wurden wieder eröffnet, der Seelsorgedienst in verschiedenen Krankenhäusern - in Lima, Arequipa und Trujillo - wurde erneut aufgenommen und ein Zentrum für Pastoral im Gesundheitswesen gegründet.

In Lima wurde schon früher, neben der alten Kirche Buenamorte, die Klinik San Camillo mit einem Ambulatorium sowie das Kleine Seminar und das Scholastikat mit neuer Kraft belebt; vor nicht allzu langer Zeit konnten auch das Zentrum „Hogar S. Camilo” für Aidskranke und ein Pastoralzentrum in Betrieb genommen werden. In Chosica, am Stadtrand von Lima, befindet sich das Noviziat für die peruanischen und kolumbianischen Ordenskandidaten.


Im Nachtasyl „La Posada” in Arequipa, Peru, kümmert man sich um Arme und Ausgeschlossene.

In Arequipa und Trujillo arbeiten Kamillianer als Krankenhausseelsorger und helfen in Pfarren; außerdem haben sie ein Heim für Obdachlose eingerichtet. Lange Jahre wurden sie in dieser Arbeit von dem österreichischen Kamillianer P. Josef Angerer unterstützt, der nach einem kurzen Missionseinsatz in Kolumbien 1987 bis 2005 in Arequipa wirkte.

Derzeit zählt die Vizeprovinz (seit 2006) 33 Ewige Professen, darunter 26 Peruaner, ferner 21 Zeitliche Professen, sieben Novizen und ungefähr 30 Seminaristen.

Kolumbien


Pater Alberto Davanzo im Krankenhaus San Vincente de Paul in Medellín (Kolumbien).
Jeder Kranke ist ein Bruder, ein armer Christus, der leidet und der getröstet werden will.

1964 wurden die Kamillianer, die ja im 18. und 19. Jahrhundert schon einmal in Kolumbien tätig waren, wieder ins Land gerufen. Man bat sie um die Wahrnehmung der Seelsorge im Krankenhaus S. Juan de Dios in Bogotá und nach und nach in weiteren sieben Krankenhäusern der Stadt. Am Stadtrand gründeten die Kamillianer das Ambulatorium Juan Rey. Es bietet für etwa hunderttausend Arme und Kranke eine gesundheitliche Basisversorgung. Beachtung findet auch das auf nationaler Ebene tätige „Zentrum für Pastoral und Humanisierung im Gesundheitswesen” mit einer qualifizierten Ausbildung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Kamillianer übernahmen dann auch seelsorgliche Aufgaben in zwei Krankenhäusern der Stadt Medellín, richteten bei ihrem Kloster noch ein Ambulatorium für Arme ein und gründeten eine Hilfseinrichtung für Flüchtlinge, die sich in den armseligen Slums am Rande der Stadt niedergelassen hatten. Eine ähnliche Aufgabe stellte sich in Barranquilla, wo neben italienischen Mitbrüdern seit 1977 holländische Kamillianer arbeiten. Sie betreuen eine Pfarre und unterhalten ein pastoral-soziales Zentrum für alte Menschen.


Bedürftige Mütter im Mehrzweckzentrum von Barranquilla, in Kolumbien.

In den 1980er Jahren wurden das Kleine Seminar und das Scholastikat eingerichtet und die Werbung für Ordensberufe verstärkt. Daraus ist schon eine gute Anzahl einheimischer Ordensleute hervorgegangen. Vor kurzem wurde in Cali ein Haus für die Werbung geistlicher Berufe und Pflegeberufe eröffnet.

Ekuador

1995 startete die kolumbianische Delegation mit Erfolg ein neues Projekt in der Hauptstadt Quito im benachbarten Ekuador. Den Anfang machte P. Alberto Redaelli, gefolgt von einigen Mitarbeitern. In kurzer Zeit entstand ein gut funktionierendes Zentrum für die Werbung geistlicher Berufe und von Pastoralassistenten; zudem wurde eine Organisation zur Pflege von Sterbenden im Sinne einer Palliativpflege ins Leben gerufen.


Bogotá, Kolumbien: Pater Bruno Nespoli.

Von den 49 Ordensmännern der Delegation Kolumbien-Ekuador sind 24 Priester (davon sieben Italiener und 17 Kolumbianer); 15 Ordensleute habe das Noviziat abgeschlossen und sind jetzt Scholastiker; sechs sind noch Novizen. Es gibt zwei Seminare mit 15 Zeitlichen Professen und 45 Seminaristen im Vor-Noviziat.

Haiti

Haiti und Mexiko sind – gemeinsam mit Bolivien - die beiden jüngsten Gründungen in Südamerika.
Die Gründung in Port-au-Prince auf Haiti entstand 1995 auf Initiative der Piemontesischen Provinz. Dort sind vier Kamillianer tätig und unterhalten ein kleines Spital. Das „Foyer Saint Camile” nimmt kranke und unterernährte Kinder auf; das „Foyer Bethléem” ist für 50 schwerstbehinderte Kinder bestimmt. Im Sinne einer medizinischen Basisversorgung werden 150 Kranke täglich im Dispensarium betreut. Dieses äußerst arme Land, dessen Entwicklung zudem durch das verheerende Erdbeben im Jänner 2010 einen enormen Rückschlag erlitten hat, braucht jede Art von Hilfe, besonders auch im Gesundheitsbereich. Die Aussicht auf Ordensberufe ist gut; im Seminar leben 20 junge Haitianer, die Kamillianer werden wollen.


Die Kamillianer in Haiti, März 2010.

Mexiko

Im Jahr 2000 kamen zwei italienische Kamillianer, P. Silvio Marinelli und P. Davide Negrini, sowie P. Celeste Guarise aus Kanada nach Mexiko. Auf Wunsch der Bischöfe wurden sie in der Krankenhausseelsorge tätig, richteten Ausbildungskurse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Krankenseelsorge ein und widmen sich besonders der Werbung um Ordensberufe.


Guadalajara, Mexiko. Pater Celeste Guarise besucht ein Kind – Ausdruck des kamillianischen Charismas.

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© Kamillianer 2011 - 25.04.2011 [Stand: 20.05.2011]     zurück     nach oben