„Heilt die Kranken und verkündet das Evangelium”
2. Afrika
Burkina Faso
1968 begann die Römische Provinz des Kamillianerordens mit der Missionsarbeit in Burkina Faso (damals noch „Obervolta” genannt). Die Mission hat sich schnell entwickelt und sich als sehr fruchtbar erwiesen. Das zeigt der aktuelle Personalstand und die ansehnliche Anzahl der kamillianischen Einrichtungen in Burkina Faso(seit 2006). 51 Ordensmänner gehören zu der Vizeprovinz mit ihren sechs Niederlassungen. Das Juvenat, das „Kleinen Seminar”, beherbergt zurzeit 52 Postulanten und 97 Seminaristen, das Scholastikat zählt 20 Zeitliche Professen und fünf Novizen.
Das Kamillianer-Krankenhaus „Notre Dame Sante de malades” in der Hauptstadt Ouagadougou bietet umfassende Hilfe in den Fachbereichen Geburtshilfe, Neonatologie und Kinderheilkunde. Ferner gibt es hier ein Dispensarium, ein Labor mit biomedizinischem Forschungsschwerpunkt, eine Apotheke und ein Ernährungszentrum. 2001 wurde unter Leitung des Molekularbiologen P. Dr. Jacques Simporé am Stadtrand ein Forschungszentrum u. a. für Aids und entsprechende Medikamente bzw. Impfstoffe gegründet, das weithin Anerkennung gefunden hat.
Ebenfalls in der Hauptstadt Ouagadougou leiten die Kamillianer die Pfarre St. Kamillus. Ein Schwerpunkt ist auch hier die Sorge um kranke und alte Menschen. Regelmäßig werden besondere Gottesdienste angeboten, verbunden mit Heilungsgebeten und Spendung der Krankensalbung. Laien bringen die Kommunion zu den Kranken ins Haus. Bedürftige erhalten Lebensmittel- und Kleiderspenden. Die Kamillianer leisten auch die Seelsorge im staatlichen Krankenhaus in Ouagadougou und leiten ein Pastoralzentrum und ein Lepradorf.
Das Dispensarium in Nanoro ist für die gesundheitliche Betreuung der Bevölkerung auf dem Land zuständig; Schwerpunkt ist — wie in allen Ländern Afrikas - die Sorge für Aidskranke.
Benin
Nicht weniger bedeutend ist die Präsenz der Kamillianer im westafrikanischen Benin. Die Mission wurde 1973 von der Sizilianisch-neapolitanischen Provinz gegründet.
Die Kamillianer leiten das Krankenhaus „La Croix” in Zinvié mit einem Dispensarium; sie leisten seelsorgliche und soziale Dienste für die Armen und Kranken im Krankenhaus und in den benachbarten Dörfern, betreuen Pfarren in der Region.
In Davougon bei Abomey besteht unter der Leitung von französischen Kamillianern ein medizinischer Stützpunkt sowie ein Zentrum zur Bekämpfung von Lepra und der Burulis-Ulkus-Krankheit mit hundert Betten.
Die Kamillianer in Benin engagieren sich besonders in der Werbung um geistliche Berufe sowie in der Ausbildung der Postulanten und Scholastiker in Segbanou/Ouidah. Die 1973 gegründete Delegation Benin. Hier befindet sich auch das Ausbildungshaus. Es ist mit einem Altersheim verbunden, in dem auch die angehenden Kamillianer gleich ihre Ausbildung erhalten. Von Benin aus wurde eine Mission im benachbarten Togo gestartet. Das Grundstück für die Neugründungen wurde vom Bischof von Lomé zur Verfügung gestellt. Neu ist der Einsatz von drei Kamillianern aus Benin in einer Krankenstation in der Zentralafrikanischen Republik.
Ein paar Zahlen: Die Delegation Benin zählt 72 Mitglieder und zwei Novizen in fünf Niederlassungen. 34 junge Menschen bereiten sich im Studienhaus Segbanou auf ein Leben im Kamillianerorden vor. Zum Teil kommen sie auch aus dem benachbarten Togo, wo bereits seit Längerem eine Niederlassungen des Ordens besteht. Der gute Nachwuchs berechtigt zu großen Hoffnungen für ganz Afrika.
Kenia
1976 wurden die Kamillianer vom Bischof der Diözese Kisii in Kenia eingeladen, die Leitung des Spitals in Tabaka im Westen des Landes zu übernehmen. Damals ein kleines Dorf mit Lehmhütten, ist Tabaka schnell zu einem gesundheitlichen Zentrum für die ganze Region geworden. Das ursprüngliche Krankenhaus war einige Jahre zuvor von der Hilfsaktion Misereor in Aachen in Zusammenarbeit mit der Diözese Cremona (Italien) gebaut worden, aber es ist nicht richtig in Gang gekommen. So wurden zur Leitung die Kamillianer gerufen: zunächst vier Mitbrüder und drei Kamillianerinnen. Bald schon war die Zahl der Betten auf 400 angewachsen und viele Patienten warteten vor dem Ambulatorium auf Behandlung. Zunächst ging es vor allem um Geburtshilfe. Später kamen dann weitere medizinische Fachgebiete hinzu, wie z. B. Orthopädie und eine Abteilung für Tropenkrankheiten. Das Krankenhaus unterhält auch eine mobile Klinik, die rund zehn Dispensarien in den umliegenden Dörfern betreut.
Mitte der 1990er Jahre entschlossen sich einige Kamillianer, ein eigenes kleines Spital in Karungu am Viktoria-See zu gründen, etwa 80 Kilometer von Tabaka entfernt. Der erste Bauabschnitt konnte 1997 eingeweiht werden, der zweite im Jahr 2000.
Zwei weitere Arbeitsgebiete, die die Kamillianer in den ersten 25 Jahren zum Schwerpunkt gemacht haben, sind die Krankenseelsorge und die Berufswerbung und Ausbildung der jungen Kamillianer.
Krankenseelsorge leisten die Kamillianer in etwa sechs - teils staatlichen, teils privaten - Spitälern in Nairobi, darunter das Kenyatta-Hospital mit 1.500 Betten. Hier werden auch Ausbildungskurse für die Krankenseelsorge und Supervision für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen organisiert.
Was die Ausbildung der Ordensleute angeht, ist die Einrichtung des Kleinen Seminars zu nennen, des Scholastikats und des Noviziats, aus denen in wenigen Jahren vier einheimische Priester hervorgegangen sind. 2002 konnte das 25-jährige Jubiläum der Delegation in Kenia gefeiert werden. Zurzeit zählt die Delegation in drei Kommunitäten 30 Mitglieder: neun Ewige Professen, 16 Zeitliche Professen, fünf Novizen und 23 Studenten.
Tansania — Madagaskar — Uganda
1959 kamen holländische Kamillianer erstmals nach Tansania. Ende 1975 übernahmen sie dann in der Hauptstadt Dar es Salaam die Krankenseelsorge im Hauptkrankenhaus der Stadt und die Leitung einer Pfarre am Stadtrand. Neben der Pfarre entstand ein kleines Ambulatorium für arme Menschen. Zurzeit gehören zur Gründung in Tansania sieben Mitbrüder: drei Ewige und vier Zeitliche Professen.
In Fianarantsoa auf Madagaskar sind seit 1980 polnische Kamillianer tätig. 17 Jahre lang wurden sie unterstützt durch den österreichischen Kamillianerpater Engelbert Gruber sowie durch die beiden Krankenpfleger und Lepraspezialisten, Elisabeth und Enzo Caruso, ebenfalls aus Österreich. Ein junger einheimischer Kandidat, der in Rom studiert hat, ist inzwischen Priester und verstärkt das Team. Die Kamillianer versehen den Seelsorgedienst im Krankenhaus der Stadt Fianarantsoa, unterhalten ein Dispensarium und betreuen das Lepradorf Ilena; ferner kümmern sie sich um die Ausbildung einheimischer Kandidaten und leiten eine Kamillianische Familie, die Hilfe für die Ärmsten im Krankenhaus organisiert.
Ende des Jahres 2000 wurde auf Initiative der Englisch-irischen Provinz mit den Patres Tom O’Connor und Tom Smith eine Mission in Uganda eröffnet. Die beiden leben in Jinja, der zweitgrößten Stadt des Landes, und leisten gemeinsam mit zwei indischen Kamillianern Sozialarbeit für Arme und Aidskranke in den Dörfern rund um die Stadt.
Aus den verschiedenen Diözesen senden sie regelmäßig zwei Priester zu Spezialstudien nach Rom, die dann nach ihrer Rückkehr in der Krankenseelsorge tätig sind — ein wichtiger und nachhaltiger Dienst für die Kirche in Uganda.
© Kamillianer 2011 - 25.04.2011 [Stand: 12.05.2011] zurück