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Ein Heim für Alte und Kranke in Thailand
Thailand, das "Land des Lächelns", ist im Umbruch. Im Juli 2004 fand in der Hauptstadt Bangkok die 15. Welt-Aids-Konferenz mit mehr als 19.000 Teilnehmern statt. Eine Erinnerung daran, daß sich die Aids-Seuche auch in diesem ostasiatischen Land rasant ausbreitet. Und noch ein soziales Problem wird immer drückender: die Situation der alten und kranken Menschen.
Das Altenheim der Kamillianer in Chantaburi/Thailand. Zweiter von links: P. Armando de Nuzzo.
Arm, alt und hilflos
Seit über 50 Jahren arbeiten die Kamillianer in Thailand. Im Kampf gegen Lepra und Aids stehen sie an vorderster Front. Und jetzt auch in ihrem Einsatz für alte Menschen. Vor bald drei Jahren konnte in der Provinz Chantaburi im Südosten des Landes ein erstes Heim für alte und behinderte Menschen eröffnet werden.
Tatsächlich ist die Situation der alten Menschen in Chantaburi alarmierend. Durch Aids und die Bedrohung durch Drogen und Prostitution zerfällt der Familienverband immer mehr. Die Folge sind nicht nur die wachsende Zahl der Straßenkinder, sondern auch die der alleinstehenden alten und hilflosen Menschen. Zum Großteil bleiben sie sich selbst überlassen. Sie sind kaum imstande, für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Die Provinz Chantaburi zählt rund eine halbe Million Einwohner; 22.000 sind über 60 Jahre alt. Unter ihnen 3.300 alte, kranke und behinderte Menschen, für die sich niemand zuständig fühlt: kein Staat, keine öffentliche Wohlfahrt und keine Angehörigen. Ohne jedes Einkommen sind sie darauf angewiesen, auf der Straße zu leben und bei gutherzigen Menschen ihr Gnadenbrot zu erbetteln. Für uns im "alten Europa" unvorstellbar: In der ganzen Provinz Chantaburi gibt es nur ein einziges Altenheim ...
Diese triste Lage war für den Bischof eine Herausforderung. 1995 schenkte er den Kamillianern, die in Thailand für den Dienst an alten und kranken Menschen bereits bestens eingeführt sind, ein Grundstück. Damit verband er die Bitte, dort ein Altenheim zu bauen.
Ein Paradies
Tatsächlich konnte ein Jahr später bereits mit dem Bau begonnen werden, und nach diversen Bettelaktionen war am 27. November 2001 die feierliche Einweihung. Der verantwortliche Kamillianerpater Armando de Nuzzo kann auf sein Werk stolz sein: Entstanden ist ein kleines Paradies für 65 alte und behinderte Menschen. Später sollen hier einmal bis zu 150 Menschen einen Ort finden, wo sie in Würde leben und sterben können. Die einfach eingerichteten Zimmer bieten Platz für zwei bis drei beziehungsweise vier bis sechs Personen. Neben der Küche und den sanitären Räumen stehen ein Zimmer für ärztliche Behandlungen zur Verfügung und zwei weitere für Bewegungstherapien.
Umgeben ist das Heim von einem großen Garten. Mit Palmen, üppigen Obstbäumen und farbenprächtigen Vögeln erinnert auch das ans Paradies. Soweit die Kräfte reichen, werden die alten Menschen zur Mitarbeit im Garten und in der Landwirtschaft und Geflügelfarm eingeladen. Eine Stärkung nicht nur der körperlichen Konstitution, sondern auch des Selbstwertgefühls. Auch mit der Herstellung kunsthandwerklicher Gegenstände können die Heimbewohner ein wenig Geld verdienen. Verkauft wird das alles in einem kleinen Geschäft, das ebenfalls im Haus untergebracht ist. Und nicht zuletzt stärken die religiösen Angebote und gemeinsamen Feiern die Gemeinschaft und machen das Leben der alten und behinderten Menschen wieder lebenswert.
Das Herz des Altenheims ist die der hl. Klara geweihte Kapelle.
Bitte, helfen Sie!
Doch sorgenfrei ist das von den Kamillianern geschaffene Paradies keineswegs: Lebensmittel, Kleidung, medizinische Betreuung, Hilfsmittel wie Prothesen und Rollstühle, all das müssen die Ordensleute kostenlos zur Verfügung stellen. Finanziell können die Bewohner kaum etwas beitragen, und eine staatliche Kranken- und Altersversorgung gibt es nicht. Das Geld dafür Monat für Monat zusammenzubetteln, ist die große Aufgabe von Pater Armando. Hinzu kommen die Kosten für Strom, Gas und Wasser sowie die Gehälter für die Schwestern, Altenpfleger und Therapeuten.
Auch die angeschlossene Landwirtschaft erfordert manche Investition, ebenso wie die verschiedenen Beschäftigungs-angebote für die alten Menschen. Menschenwürde ist auch in Thailand nicht kostenlos zu erhalten. Vor allem aber fehlt es noch an wichtigen Geräten für die physikalische Therapie. Denn die Alten sollen nicht nur "aufbewahrt" werden, sondern in ihrer Mobilität nach dem neuesten Stand der Medizin unterstützt, gefördert und gefordert werden. Um diese großen finanziellen Sorgen etwas zu erleichtern, bitten wir Sie heute um Spenden für
In Würde alt werden - auch im "alten Europa" wird das mehr und mehr zum Problem. Dabei ist doch das Alter die Lebensphase, in der der Mensch letzte Reife erfährt und zur Vollendung kommen soll ... Das Altenheim der Kamillianer in Chantaburi ist ein wichtiges Zeichen christlicher Hoffnung in einem zu fast 95 Prozent buddhistischen Land. Und noch dazu eine Hilfe, daß in Chantaburi Thailand ein "Land des Lächelns" bleibt.
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© Kamillianer 2006 - [Stand: 22.04.2006]