Kamillianer

zur Themenübersicht ] [ Missionswerk ] [ Mission weltweit ] [ bisherige Missionsprojekte ]





Hoffnungsträger
In Faisalabad/Pakistan entsteht ein St. Kamillus Sozialzentrum

„Es wird die Zeit kommen, da diese kleine Ordensfamilie sich über die ganze Welt ausweiten und dieser Orden zum Segen für viele werden wird.“ Die Prophezeiung des Ordensgründers Kamillus von Lellis hat sich erfüllt. Die Kamillianer sind auf allen Kontinenten im Einsatz, das Erbe und den Auftrag des heiligen Kamillus zu erfüllen: durch die Verkündigung der Frohbotschaft Christi und durch die konkrete Sorge um die Armen und Kranken. In den letzten Missionsnachrichten haben wir über das St. Kamillus Sozialzentrum in Maumere auf der indonesischen Insel Flores berichtet. Diesmal informieren wir über das Projekt eines St. Kamillus Sozialzentrums in Faisalabad in Pakistan.

Die Islamische Republik Pakistan im Süden Asiens grenzt an den Iran, an Afghanistan, an die Volksrepublik China sowie an Indien, hat über 230 Millionen Einwohner (Stand 2022) und ist das fünft bevölkerungsreichste Land der Welt. Etwa 97 Prozent der Pakistaner sind Muslime, während Christen und Hindus die anderen drei Prozent ausmachen. Die Gesellschaft in Pakistan ist jung. Etwa 60 Prozent sind unter 30 Jahre jung – und die Bevölkerung wächst und wächst jedes Jahr um 3,2 Millionen Menschen. Doch Millionen von jungen Menschen bekommen keine Bildung, finden keine Arbeit, haben keine Perspektive. Pakistan, als neuer Staat 1947 durch die Teilung Britisch-Indiens entstanden, ist mit einer Reihe von Problemen konfrontiert. Eines der größten ist die Armut. 87 Millionen Menschen leben unter der Armutsgrenze. Durch die Corona-Pandemie ist die Armut noch größer geworden. Dazu kommt die Inflation, welche die Nahrungsmittel erheblich verteuert. Weitere Probleme Pakistans sind der Analphabetismus, Korruption und politische Instabilität. Frauen werden diskriminiert, Kindern ist oft der Zugang zur Bildung verwehrt. Der Staat ist schwach, Bildungs- und Gesundheitswesen sind in einem schlechten Zustand. Das Land leidet auch immer wieder unter Naturkatastrophen wie Fluten, Dürren und Erdrutschen als Folge der Klimakrise.

Die ersten Kamillianer in Pakistan

Die kamillianische Präsenz in Pakistan begann im Jahr 2001, als der verstorbene P. Rino Metrini MI aus Thailand auf Einladung von P. Amato Aldino OP den Bau des „Holy Rosary Christian Hospital“ in Okara überwachte. Während seiner Anwesenheit traf P. Rino einige junge Leute und lud sie ein, dem Kamillianerorden beizutreten. Unter ihnen war der junge Mushtaq Anjum, der bereit war, zu seiner Ausbildung auf die Philippinen zu gehen. Nach Abschluss seines Studiums wurde Mushtaq als erster Kamillianer aus Pakistan am 28. Oktober 2011 zum Priester geweiht. Im Lauf der Jahre wuchs das Engagement für die Armen und Kranken im Kamillianischen Geist mit mehreren Projekten, die von der Camillian Task Force (heute CADIS) und von der PROFI.SA., einer kamillianischen NGO, gefördert wurden, darunter: Wohnprojekte, Hilfe für die Bauern, medizinische Missionen, etc. Frucht dieser kamillianischen Präsenz war 2011 die Gründung der Kamillianischen Familie der Laien Pakistan (LCF). In Zusammenarbeit mit der Diözese Faisalabad gründeten die Kamillianer im Jänner 2022 die Pfarrei St. John Paul II. in Dijkot im Distrikt Faisalabad. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten 270 christliche Familien keinen Seelsorger. P. Mushtaq wurde zum Pfarrer bestellt.


P. Mushtaq mit seinen Novizen und Kandidaten vor der Pfarrkirche St. Johannes Paul II.


Im Oktober 2022 begannen die ersten Mädchen mit einer Lerngruppe in den alten Räumlichkeiten. Im St. Kamillus Sozialzentrum wird ihnen ein eigenes Klassenzimmer zur Verfügung stehen.

Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung

Die Christen, die zu P. Mushtaqs Pfarre gehören, leben zerstreut in 17 verschiedenen Dörfern. Die meisten Pfarrangehörigen sind arm. Selbst wenn sie Arbeit z.B. in einer Ziegelfabrik oder als Tagelöhner finden, haben sie kaum das Nötigste zum Leben. Es fehlt an sanitären Einrichtungen, sie haben kein sauberes Wasser, das Essen ist immer knapp. Die Zahl der Analphabeten ist hoch. Viele Kinder leben auf der Straße und sind dort großen Gefahren ausgesetzt. In ganz Pakistan leben zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Kinder auf der Straße. Wenn die Eltern zu wenig Geld verdienen, um ihre Familie zu ernähren, müssen viele Kinder oft Tag und Nacht um kein oder nur wenig Geld wie Sklaven schuften, damit die Familie überleben kann. Andere Kinder gehen aus Armut, mangelnder Motivation, mangelndem Interesse nicht oder kaum zur Schule oder brechen sie vorzeitig ab.
P. Mushtaq plant nun den Bau eines St. Kamillus Sozialzentrums. Er will die Lebensqualität der Menschen, ihre Gesundheitsversorgung verbessern, ihre Fähigkeiten und ihre Entwicklung fördern, Beschäftigungs- und Bildungsmöglichkeiten schaffen. Das Sozialzentrum soll eine eigene kleine Klinik, einen Kindergarten, ein Klassenzimmer und einen Sozialraum, eine Näherei und ein Computerzentrum enthalten, wo junge Mädchen und Burschen eine Ausbildung bekommen.

Liebe Freunde unserer Missionare!

„Ein bewegender und informativer Abend“ war es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, als der Kamillianer P. Mushtaq Anjum bei seinem Österreich-Besuch im Herbst 2022 in Vorträgen seine Heimat Pakistan und die Aktivitäten und Projekte der Kamillianer und der Kamillianischen Familie der Laien in Pakistan vorstellte. Auch im Kamillianerkloster in Wien durften wir ihn begrüßen und waren beeindruckt von seinen Initiativen, seiner Leidenschaft und seinem Engagement im Geist des hl. Kamillus für die Armen und Kranken. „Wir brauchen Ihre Liebe und Ihre Unterstützung. Das ermutigt uns und gibt uns Kraft für jeden Tag und so fühlen wir uns stark“, schreibt P. Mushtaq. Bitte begleiten Sie ihn weiterhin mit Ihrem Gebet und unterstützen Sie den Bau des Sozialzentrums St. Kamillus in Faisalabad in Pakistan.

Darum bittet Sie mit dankbaren Grüßen

P. Leonhard Gregotsch MI
Leiter des Missionswerks

Wir danken für alle Hilfe und bitten für das St. Kamillus Sozialzentrum im Distrikt Faisalabad in Pakistan.

Missionswerk der Kamillianer,
IBAN: AT35 6000 0000 9208 7732,
BIC: BAWAATWW










zur Themenübersicht ]  - nach oben -  [ Aktuelles ] [ Neues auf den Seiten ] [ zur Seitenübersicht ]

  © Kamillianer 2023Stand: 03.01.2023