Kamillianer

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Kamillianerpater Pawel Dyl ist in Georgien für die Behinderten, die Armen und an Hunger Leidenden tätig –
für Personen, die jeder Würde beraubt sind.

Georgien und Armenien:
Kamillianer helfen konkret Menschen in Not

Georgien: Ghiorghi

Ein großer Teil der Bevölkerung Georgiens ist arm und die Armut wird noch größer, wenn es in einer Familie eine behinderte Person gibt. Diese Familie wird dann aufgrund der finanziellen Ausgaben für Diagnose, Behandlung und Rehabilitation noch bedürftiger. In den meisten dieser Fälle ist nur ein einziges Mitglied der Familie berufstätig und die Geldmittel reichen nicht aus für die Bedürfnisse aller. Es vermehren sich Armut, Bedrücktheit, Elend und psychische Krankheiten. Das medizinische Zentrum der Kamillianer in Tiflis bemüht sich, diese Familien in all ihren Bedürfnissen zu unterstützen, indem es soziale Projekte entwickelt und verwirklicht und so dazu beiträgt, die schwierige Situation der großen Armut dieses Landes zu verbessern.


Der elfjährige Ghiorghi hat das Glück, dass er am staatlichen Projekt der Rehabilitierung von Kindern teilnehmen kann. Deshalb besucht er die Schulung, die die Kamillianer im Rahmen dieses Projektes veranstalten. Seine Diagnose weist auf einen Gehirnschaden hin. Ghiorghi lebt mit seiner Mutter, dem Vater und seinem neunjährigen Bruder in einem kleinen Haus auf eigenem Grund. Der Vater ist der Einzige, der imstande ist zu arbeiten, er verrichtet gelegentliche Wartungsarbeiten. Die Mutter betreut die Söhne und kann deshalb nicht zur Arbeit gehen. Die Familie besitzt keine entsprechenden sanitären Anlagen und keine adäquaten Möbel und Haushaltsgeräte. Die Haupteinnahme der Familie kommt von der sozialen Betreuung und von der Pension des Sohnes. Ghiorghi wird von unserem Zentrum bereits seit sieben Jahren betreut. Vorher kümmerten sich diverse Wohltätigkeitsprojekte um ihn und jetzt nimmt er am staatlichen Programm teil. Die Mutter von Ghiorghi ist besonders stolz auf die Fortschritte des Sohnes, die dieser in vergangenen Jahren dank der Hilfe unseres Zentrums erreicht hat.

Früher konnte Ghiorghi aufgrund seiner Krankheit weder ruhig sitzen noch sich mit den anderen verständigen. Sein Verhalten war schwer lenkbar. Der Verlauf der Rehabilitation in sieben Jahren hat Früchte gebracht. Jetzt kann Ghiorghi sitzen, sich den Eltern und jenen, die sich ihm annähern, verständlich mitteilen. Auch sein Verhalten hat sich zu seinem Vorteil sehr verändert. Da seine Familie weit entfernt vom Rehabilitationszentrum lebt, musste man früher zwei Verkehrsmittel benützen, um zum Zentrum zu gelangen. Die Mutter konnte dies physisch nicht schaffen und so hat das Zentrum der Kamillianer auch den Transport übernommen, damit der Prozess der Rehabilitation nicht unterbrochen wird und die erlangten Resultate nicht verloren gehen. Ghiorghi ist nur ein einziges Beispiel von Hunderten von Personen, die wir jeden Tag betreuen.


Armenien: Stärker als Covid

Pater Mario Cuccarollo ist ein Kamillianer, der aus der Gegend von Vicenza stammt. Seit beinahe 30 Jahren ist er Missionar in Armenien. Er leitet das Spital „Redemptoris Mater“ in Ashotsk und in ganz Armenien hilft er 500 Familien, sich von der Armut zu befreien.

Seit dem Frühjahr 2020 hält die Corona-Krise die ganze Welt in Atem. Auch das Spital „Redemptoris Mater“ litt schwer unter der Epidemie. Die offiziellen Vorschriften verhinderten Besuche und Behandlungen, die nicht dringend notwendig waren. Das Schließen der Staatsgrenzen seit dem 3. März 2020 hinderte alle potenziellen Patienten aus dem nahen Georgien daran, in den Genuss der Leistungen unseres Spitals zu kommen. Das Wiederaufleben der Gewaltausbrüche in der armenischen Enklave Nagorno-Karabakh am 27. September 2020 mit der staatlichen Verordnung, alle Spitalsbetten zur Verfügung zu halten, kam dann noch dazu. Einige Ansteckungsfälle unter den Patienten des Spitals brachten keine negativen Konsequenzen für die Ärzte und das medizinische Personal, weil das Spital rechtzeitig Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatte. Um die Ausbreitung der Pandemie zu stoppen, verstärkten wir die Betreuung in den Wohnungen, führten dort den Covid-Test durch und kontrollierten die rückgekehrten armenischen Staatsbürger und die unter Verdacht der Ansteckung stehenden Menschen. Im September und danach kontrollierten wir auch in den Schulen und führten Schnelltests an der nahen Grenze durch. Eine andere schwerwiegende Folge: im Laufe des Jahres konnte nur ein einziger Container nach Ashotsk kommen mit dem dringendst notwendigen Material für das Spital: Antibiotika, Infusionen Spritzen, Katheder, Windeln für Erwachsene (zum größten Teil bestimmt für Behinderte und inkontinente alte Personen des Gebietes) und Kleider für arme Familien usw. Trotz der Hindernisse hat das Spital seine Behandlungsmöglichkeiten vergrößert. Die digitale Radiologie nahm ihren Betrieb auf, ebenso das neue Gerät für Laparoskopie für chirurgische Operationen. Ein Raum für Intensivmedizin wird errichtet.


Die Aktivität, die 2020 am meisten zu kurz kam, war die Betreuung der Familien, insbesondere deren finanzielle Unterstützung durch Patenschaften. Ich konnte wegen der Pandemie diese Familien nicht besuchen und ihre Häuser betreten, um ihre Probleme besser kennen zu lernen. Selten gelang es mir, die monatliche Quote von 27 Euro persönlich zu übergeben. Wo es möglich war, wurde dies von den Krankenschwestern dieser Dörfer übernommen. In den Monaten Juli und August haben wir – wegen der Epidemie mit großer Sorgfalt und Vorsicht – an 650 Familien Kleider verteilt, die wir 2019 erhalten hatten.

Liebe Freunde unserer Missionare!

„Ohne Ihre Unterstützung könnten wir uns nicht für die Armen, die Kranken und die Behinderten einsetzen und ihnen konkret helfen. Wir wollen ihnen zusätzlich zur konkreten Hilfe die frohe Botschaft Gottes vermitteln, der an ihrer Krankheit und an ihrer Armut Anteil nehmen will“, schreiben die Kamillianerpatres, die in Georgien und Armenien tätig sind. Bitte helfen Sie mit, dass die Kamillianer auch weiterhin Hoffnung anbieten und ganz konkrete Not lindern können. Darum bittet Sie mit dankbaren Grüßen.

P. Leonhard Gregotsch MI
Leiter des Missionswerks


Wir danken für alle Hilfe und bitten für den Dienst der Kamillianer in Georgien und Armenien.

Missionswerk der Kamillianer,
IBAN: AT35 6000 0000 9208 7732,
BIC: BAWAATWW










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