[ zur Themenübersicht ] [ Missionswerk ] [ Mission weltweit ] [ bisherige Missionsprojekte ]
„Haiti: Kamillianer helfen armen Familien mit Wohnhäusern und einer Schule“
Haiti zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Seit dem Erdbeben vor neun Jahren kommt das Land nicht zur Ruhe. Millionen Menschen waren und sind noch davon direkt betroffen. Vor zwei Jahren war es der Hurrikan Matthew, der große Zerstörungen angerichtet hat. 2018 gab es ein großes Erdbeben. Immer wieder hat das Land unter Naturkatastrophen zu leiden, wie zuletzt durch einen Vulkanausbruch. Der Karibikstaat hat einen großen Bedarf an Hilfsgütern. Leider kommt die Hilfe kaum bei den Betroffenen an. „Das Elend nimmt zu, das Gemeinwohl ist bedroht und es kann so nicht länger weitergehen“, warnten die Bischöfe Haitis in einer Mitteilung. Zur unzureichenden Hilfe kommt das politische Chaos, das im mittelamerikanischen Land herrscht. „Wie es Menschen hier gelingt, täglich zu überleben, ist ein Wunder: Ohne Geld, ohne Nahrungsvorräte, ohne Möglichkeit, zum Arzt zu gehen, ohne die Chance, die hungernden Kinder in die Schule zu schicken, ohne eigene Felder, die man bebauen kann, ohne Haus, das diesen Namen verdient, oft ist es nur eine Hütte mit verrostetem Wellblech …“, schreibt eine Mitarbeiterin der Kamillianer, die seit 1995 im Land tätig sind. „Mein Platz, das heißt unsere Aufgabe als Missionare, ist vor allem hier zu sein: bei diesen Menschen, mit ihnen und für sie da zu sein.“ Und sie bemühen sich nach besten Kräften, den betroffenen Menschen zu helfen.
Wohnhäuser für arme Familien
Sowohl in der Hauptstadt Port au Prince als auch in Jérémie im Südwesten Haitis gelang es den Kamillianern zusammen mit Unterstützern und Helfern, ganze Siedlungen mit Einfamilienhäusern für arme Familien zu errichten. Jede Siedlung ist mit einer Mauer umgeben, um die Grenzen anzuzeigen und um zu verhindern, dass Wildtiere in das Gebiet kommen. Jedes kleine Haus besitzt Wohnräume, deren Dimensionen überall die gleichen sind (zirka 50 m²) und jede Wohnung hat zwei kleine Zimmer, eine Toilette, eine kleine Veranda an der Vorderfront und ein kleines Grundstück. Jede Familie besteht im Durchschnitt aus 6 bis 7 Personen, oft auch mit einem Verwandten, der sich dazugesellte. Es handelt sich meistens um Familien, die sehr arm sind und deren Mitglieder keine feste Arbeit haben. Sehr oft verrichtet der Vater Gelegenheitsarbeiten und die Mutter ist Wanderverkäuferin und vertreibt Gemüse, Obst oder kleinere Artikel wie Hefte, Bleistifte, Bonbons, Kekse usw. Diese „Geschäftsfrauen“ verlassen frühmorgens das Haus, auf dem Kopf haben sie einen Korb, in dem sich „irgendetwas“ befindet, und gehen dann den ganzen Tag in den Märkten herum und hoffen, ihre Produkte mit dem Gewinn, der notwendig ist, um ihre Familie vor dem Hunger zu bewahren, zu verkaufen. Die Tatsache, dass sie ein Häuschen als Geschenk erhalten haben, hat nicht alle Probleme ihrer brüchigen und harten Existenz gelöst, aber das Faktum, dass sie einen Zufluchtsort unter einem sicheren Dach haben, dass sie ein Stück Feld bebauen können, dass sie zusammen mit ihresgleichen ein gemeinsames Projekt der Befreiung teilen, spornt sie an, nicht aufzugeben und ein wenig Licht zu sehen auf ihrem mühsamen Weg.
Kleine Häuser aus Holz in Jérémie
In und rund um Jérémie wurden bis jetzt 20 kleine Häuser aus Holz für Familien von je 6 bis 7 Personen errichtet, einfache Konstruktionen, die sich auf einem Sockel aus Beton stützen. Die Häuser aus Holz werden kaum ein ganzes Leben halten, aber sie können die einsturzgefährdeten Baracken zumindest für die nächsten 12 bis 15 Jahre ersetzen.
Eine Schule als Ausweg aus der Armut
Bei der gemischten Schule Saint Camille handelt es sich um eine Grundschule, die errichtet wurde, um den Notwendigkeiten des Ortes und der Menschen entgegenzukommen. Nachdem die Siedlung von Jérémie errichtet worden war, stellte sich heraus, dass es im Umkreis von sieben Kilometern nur Schulen gegen Bezahlung gab, die daher für arme Kinder dieser Gegend unzugänglich waren. Das Schulgebäude besteht aus geräumigen Klassenzimmern, mit Pulten, Bänken, Tafeln und Schränken. Es gibt einen Raum für die Direktion, einen schönen Schulhof, in dem man sich während der Pausen bewegen kann. Die Kinder können ordentliche Klosettanlagen benützen. Die Schule wurde im Jänner 2018 eröffnet. Sie begann mit 150 Kindern. Jetzt sind es schon 300. Alle kommen von sehr armen Familien und fast niemand von ihnen hatte vorher die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen.
Liebe Freunde unserer Missionare!
„Seit der Ankunft auf der Insel, habt ihr das Leben unserer Gemeinden grundlegend verändert: Mit eurer auf dem Evangelium basierenden Arbeit habt ihr zur ganzheitlichen Heilung der Menschen beigetragen. Das unterscheidet euch von den anderen“, so Bischof Joseph Gontrand Decoste von Jérémie, in einer Ansprache an die Kamillianer. Die Kamillianer helfen, den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Nicht nur durch Wohnhäuser und eine Schule, sondern auch durch ärztliche Betreuung, Operationen, Arzneimittel, Erziehung und Ausbildung der Kinder. Menschen erfahren so Wertschätzung und Liebe. Das Missionswerk der Kamillianer unterstützt die Mitbrüder und deren MitarbeiterInnen in Haiti. Bitte setzen auch Sie durch Ihr Gebet und Ihre finanzielle Hilfe ein Zeichen der Solidarität und der Verbundenheit mit den Kamillianern und den armen Familien in Haiti. Darum bittet Sie
mit dankbaren Grüßen
P. Leonhard Gregotsch MI
Leiter des Missionswerks
Wir danken für alle Hilfe und bitten für die Hilfsprojekte der Kamillianer für arme Familien in Haiti.
Missionswerk der Kamillianer,
IBAN: AT35 6000 0000 9208 7732,
BIC: BAWAATWW
[ zur Themenübersicht ] - nach oben - [ Aktuelles ] [ Neues auf den Seiten ] [ zur Seitenübersicht ]
© Kamillianer 2019