Die Aids-Waisen von Karungu
In diesen Tagen schaut die Welt voller Hoffnungen nach Afrika. Es geht um die Fußballweltmeisterschaft. Auch bei den Kamillianern steht der Hoffnungskontinent Afrika im Mittelpunkt. Zum Beispiel die Aids-Waisen in Kenia. Unzählige Kinder haben hier ihre Eltern durch Aids verloren. Oder sind selbst infiziert. Welche Zukunft haben sie? Das Waisenhaus der Kamillianer „Dala Kiye“ in Karungu am Viktoria-See bietet 415 armen Kindern eine Alternative zum Leben auf der Straße: ein Dach über dem Kopf, Essen, Lernen und medizinische Betreuung.
Glücklich - trotz Aids
In diese abgelegene Gegend kamen die Kamillianer 1993. Die Armut war groß, die Kindersterblichkeit hoch; eine medizinische Versorgung gab es nicht. Die Lebenserwartung lag weit unter 50 Jahren. Diverse Tropenkrankheiten, vor allem aber die Aidsseuche raffte viele dahin. 20.000 Menschen leben hier; 5.000 von ihnen haben Aids. Zwei von drei Kindern unter sechs Jahren sind aidskrank, meist infiziert durch die Muttermilch. Hinzu kommen 2.500 Aids-Waisen. Die Kamillianer bauten zunächst ein Spital und 2001 dann ein Waisenhaus. Im Krankenhaus haben 80 Prozent aller Patienten Aids! Doch trotz allem haben sie Glück. Sie haben einen Platz gefunden, menschliche Wärme und die bestmögliche Betreuung.
Auch die Kinder im Waisenhaus „Dala Kiye“ haben Glück. Sie haben eine neue Heimat gefunden. Hier können sie leben, spielen, zusammen sein und verschiedene Arbeiten lernen: schneidern und nähen, Gartenpflege, Sport, traditionelle Tänze und Lieder. Und sie bekommen die wichtigen lebenserhaltenden Medikamente. Dieses Glück haben nur wenige. Zwei Drittel aller HIV-infizierten Kinder werden nicht einmal zwei Jahre alt. Mit den entsprechenden Medikamenten könnten sie 20 und mehr Jahre mit der Infektion leben.
Den Teufelskreis der Armut durchbrechen
Das ist nur durch Bildung möglich! Deshalb haben die Kamillianer am Viktoria-See auch eine Schule und einen Kindergarten gegründet. 286 Kinder besuchen die Volksschule, 83 die Hauptschule und 46 den Kindergarten. Das Schulmaterial und die Schulkleidung stellen die Kamillianer zur Verfügung, natürlich kostenlos.
Auch was eine Berufsausbildung angeht, sind die Kamillianer aktiv geworden. Hier wenden sie sich vor allem an junge Frauen und Mädchen. Denn sie sind es, die die Hauptlast der Aids-Tragödie in Afrika tragen. Noch in diesem Sommer beginnen wiederum sieben Frauen mit einer Krankenschwestern-Ausbildung. Zugleich starten die Kamillianer eine Informations- und Unterstützungskampagne für Familien. Bildung und Aufklärung - nur so wird sich die Aidsseuche mit ihren verheerenden Folgen in den Griff kriegen lassen, in Afrika wie in anderen Ländern der Welt.
Liebe Freunde unserer Missionare!
Aids. Im Juli 2010 wird sich in Wien eine Internationale Welt-Aidskonferenz mit dieser gewaltigen Herausforderung beschäftigen. Erwartet werden über 25.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Mehr als 33 Millionen Menschen sind weltweit mit Aids infiziert. Die Zahl der Aids-Waisen wird auf 15 Millionen geschätzt. Davon leben zwölf Millionen in Afrika. Weltweit unterhält die Kirche rund ein Viertel aller Einrichtungen für Aidskranke, in Afrika sind es sogar 50 Prozent. Auch die Kamillianer haben Aids längst zu ihrem Schwerpunkt gemacht. In acht großen Aidszentren leisten sie medizinische Versorgung, Krankenpflege, Beratung, HIV-Tests, Sorge um Aids-Waisen, psychologische und spirituelle Betreuung und Prävention.
Schon vor Jahren haben die Industrienationen versprochen, bis zum Jahr 2010 die notwendigen Medikamente im Kampf gegen Aids gratis zur Verfügung zu stellen. Bis heute wurde dieses Versprechen erst zu einem Drittel erfüllt. Die Kamillianer in Kenia gehen leer aus; sie müssen für die teuren Aids-Medikamente, die ihre Waisenkinder zum Überleben brauchen, selber sorgen. Das kostet für jedes Kind im Monat 23 €, für alle zusammen sind das monatlich über 5.000 €. Die Ausbildungskosten für eine Krankenschwester betragen 95 € im Monat. Für dreieinhalb Jahre sind das bei sieben Schwestern 27.930 €, die der Orden aufbringen muss und für die unser Missionswerk übrigens auch bei der Gemeinde Wien um einen Kostenzuschuss angesucht hat, leider erfolglos.
538.525 € für die Armen
Diese stolze Summe konnten wir im Jahr 2009 für Heil und Heilung in der Welt bereitstellen. Die Leserinnen und Leser unserer Missionsnachrichten haben dazu maßgeblich beigetragen: Ein herzliches Vergelt’s Gott! 182.000 € gingen an Gesundheitsprojekte in Osteuropa und an die beiden Kamillianer-Spitäler in Armenien und Georgien; 152.500 nach Afrika, 131.600 nach Asien und 72.500 nach Lateinamerika.
Ebenso herzlich möchten wir heute bitten, den Kamillianern in Karungu bei ihrer Arbeit für die Aids-Waisen zu helfen. Geht es hier doch um Zukunft für den Hoffnungskontinent Afrika: eine Zukunft für die Waisenkinder und eine bessere gesundheitliche Versorgung in einem abgelegenen Winkel unserer Welt.
Ein großes Dankeschön aus Burkina Faso!
Wie sehr Hilfe ankommt, zeigt das unten stehende Bild aus Burkina Faso in Westafrika. Dort freut man sich über einen Kleinbus, der von unserem Missionswerk gemeinsam mit der Missionsverkehrs-Arbeitgemeinschaft MIVA finanziert wurde. Die 51 Kamillianer in Burkina Faso haben außerordentlich guten Nachwuchs: 20 zeitliche Professen, fünf Novizen, 52 Postulanten und 97 Seminaristen. 26 von ihnen finden nun im neuen Bus Platz, der sie zu Vorlesungen, Fortbildungen und gesundheitlichen und pastoralen Einsätzen führen soll.
Bankverbindung:
Missionswerk der Kamillianer
Österreichische Postsparkasse,
PSK Wien Nr. 92087732, BLZ 60000
IBAN: AT35 6000 0000 9208 7732. BIC: OPSKATWW
Verwendungszweck:
Aids-Waisen in Karungu/Kenia
Wir danken für alle Hilfe und bitten für die Aids-Waisen von Karungu.
© Kamillianer 2009 - [Stand: 13.03.2011] zurück