Projekte der Hoffung unserer Osteuropa-Hilfe
Vor fünf Jahren haben die Missionsnachrichten von der großen Not in der Ukraine berichtet, vor allem auf gesundheitlichem Gebiet. Trotz der hoffnungsvollen „orangen Revolution” hat sich bis heute daran kaum etwas geändert. Die Zahl der Tbc-Kranken hat sich in zehn Jahren verdoppelt; Aids breitet sich erschreckend aus. Aber wir konnten helfen, zum Beispiel im Kreiskrankenhaus von Ökörmezö (Mishgirja) in den Karpaten. Dort leistet ein gespendeter Krankenwagen gute Dienste. Jetzt erreicht uns ein neuer dringender Hilferuf.
„Hilfe für Osteuropa”
So nennt sich eine Hilfsaktion im niederösterreichischen Klosterneuburg, die im Rahmen des Gesundheitsdienstes der Kamillianer Österreichs arbeitet. Begründet wurde die Initiative im Jahr 2001 von dem einsatzfreudigen Ing. Franz Rainer und Frau Elfriede Spring. Er hatte die große Not in der Karpaten-Ukraine persönlich kennen gelernt und wollte dort für die Ärmsten der Armen etwas tun. Das sind die alten und gebrechlichen Menschen sowie Familien mit vielen Kindern. Sie stehen auf der Schattenseite des Lebens, und an ihnen geht auch der kleinste wirtschaftliche Fortschritt vorbei. Zur Krankheit kommt oft die Not der Einsamkeit. Ein Spitalsaufenthalt ist unerschwinglich. Da es keine allgemeine Krankenversicherung gibt, müssen die Patienten selbst für die Medikamente und das Essen aufkommen. Von der Not der kinderreichen Familien, wo die Väter oftmals im Ausland arbeiten, ganz zu schweigen.
Das Team der „Hilfe für Osteuropa” unterhielt bis vor kurzem ein Zentrallager am Bahnhof Weidling (leider musste das Lager jetzt aufgegeben werden). Unterstützt werden zurzeit vier Krankenhäuser mit medizinischer Ausrüstung, Heilbehelfen, Kinderkleidung, Krankenhauswäsche, Lebensmitteln und Kindernahrung. 30 Tonnen Hilfsgüter hat man im Jahr 2001 verschickt. Heuer werden es insgesamt 120 Tonnen sein, die in 15 Großtransporten nach Osteuropa geschafft werden, um dort extremster Not abzuhelfen. Mitglieder der lokalen Kamillianischen Familien sorgen für eine gerechte Verteilung, so dass alle Hilfe auch die richtigen Empfänger erreicht.
Das Kreiskrankenhaus ist krank
„Das Zentralkrankenhaus Mishgirja ist den Kamillianern Österreichs zutiefst dankbar für die Hilfe, die Sie für die Einwohner des Landkreises Mishgirja leisten”, schreibt Primarius Dr. Wasi Tzar. Er bemüht sich, die in dieser ärmlichen Gebirgsgegend stark verbreiteten Krankheiten wie Tbc, Rachitis, Struma (Kropfbildung) oder auch die zunehmende Unterernährung einzudämmen. Große Sorgen bereiten ihm die Kinder, die mit zerebralen Lähmungen geboren werden. 36 Babys warten derzeit auf die dringliche Behandlung, die neuerdings in der Elita-Klinik in Truskavez erfolgreich durchgeführt werden kann. Jedoch können viele Familien diesen Klinikaufenthalt einfach nicht bezahlen.
Und dann kommt der Chefarzt auf seine drängendsten Probleme zu sprechen: Die Wäscherei des Krankenhauses muss erneuert werden. In dem feuchten Keller sind die Waschmaschinen verrottet. Voraussetzung ist also die Trockenlegung des gesamten Kellers, die Kosten bis zu 40.000 Euro verursachen wird. Noch schlimmer steht es um die Desinfektionseinrichtung des Spitals. Wird sie nicht saniert und funktionsfähig gemacht, verliert das Krankenhaus sogar die Betriebserlaubnis. Die Kosten dafür belaufen sich auf 24.000 Euro. Selbstverständlich ist da schon viel Eigeninitiative dabei. Der Staat selbst verfügt über so geringe finanzielle Mittel, dass er lieber das Krankenhaus zusperrt, als diese dringenden Erhaltungsarbeiten zu finanzieren. Das Nachsehen haben die alten und kranken Menschen.
Fenster und Heizung müssen warten …
Herr Rainer weiß noch von weiteren Sorgen. So hat er mit größter Mühe in einem Abrissobjekt in Wien 40 große Fenster ausgebaut und sie zusammen mit Türen und Teilen einer Heizungsanlage nach Mishgirja transportiert. Die Fenster an der Südfront des Krankenhauses müssen dringend ausgetauscht werden, da sie nicht nur wärmende Sonnenstrahlen, sondern im Winter (auf tausend Meter Seehöhe!) auch die eisige Kälte hindurchlassen. Inzwischen ist der lange und schneereiche Winter eingebrochen, und die Fenster stehen noch immer herum. Nicht aus Nachlässigkeit, sondern es fehlt das Geld für den Einbau und die Anschaffung der notwendigen Fensterbretter. Das gilt auch für die neue wertvolle Heizungsanlage, die Herr Rainer in Österreich für das Spital organisieren konnte. Die beiden so engagierten Experten der Menschlichkeit setzen jetzt ihre ganze Hoffnung auf die Freunde der Kamillianer in Österreich und bitten um Unterstützung. Mit vereinten Kräften muss es doch möglich werden, wenigstens einen Teil der Kosten für die Erneuerung der Wäscherei und der Desinfektionseinrichtung aufzubringen. Denn das Team der „Hilfe für Osteuropa” ist mit der Finanzierung der vielen Hilfstransporte bereits an seine finanziellen Grenzen gestoßen. Und jetzt kommen noch die Kosten für eine neue Lagerhalle hinzu.
Liebe Freunde unserer Missionare!
Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus hat sich die weltweite Arbeit des Kamillianerordens auf Osteuropa ausgeweitet. Zum wichtigsten Stützpunkt wurde das 1995 gegründete Kamillianerkloster Nyiregyháza in Ostungarn. Die gesundheitliche Versorgung in Osteuropa ist nach wie vor bedrückend, vor allem für alte und kranke Menschen sowie kinderreiche Familien. Unsere „Osteuropa-Hilfe” ist da auf dem richtigen Weg und wir bitten Sie um eine großzügige Unterstützung.
Wir danken für alle Hilfe.
Bankverbindung:
Missionswerk der Kamillianer
Österreichische Postsparkasse,
Nr. 92.087.732, BLZ 60000
Verwendungszweck:
Spende für das Krankenhaus in Mishgirja/Ukraine
(Medikamente, Pflegebehelfe, Ausbau von Wäscherei und Desinfektionseinrichtung)
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