Auf der Straße von Linz nach Verona, 26. September 2005
Lieber heiliger Kamillus!
Ein Expressbrief an dich im Himmel! Ich hoffe, du bist nicht ungehalten über diese Störung! Heute bin ich nämlich unterwegs zu dir! Ich habe mich auf den Weg gemacht, um dich im Herzen kennen zu lernen und zu verstehen. Mit diesem Brief will ich mich schon bei dir anmelden und auch meine Schwestern und Brüder, ob sie jetzt im Bus sind oder in Gedanken bei uns, weil sie nicht mitfahren konnten. Aber dass du gestört wurdest, das bist du ja gewöhnt, dein Leben war wirklich kein geruhsames.
Von der Liebe getrieben, warst du oft unterwegs und nicht so bequem wie wir. Heute schaue ich bewundernd auf deine Energie, auf deine Fantasie der Liebe zu den Außenseitern der Gesellschaft. Aber ich will dich nicht bewundern, ich will auf deinen Spuren gehen und in meinem Leben, wo es so viele schwere Situationen gibt, mit deiner Liebe handeln. Das ist meine Sehnsucht und darum bin ich zu dir unterwegs. Du hast einmal gesagt: Das Kennzeichen echter Liebe ist, Gott treu und zuverlässig zu dienen, vor allem auch dann, wenn man durch körperliche Schmerzen gequält und ohne Freude ist.
Bitte, hilf du mir in diesen Tagen der Gemeinschaftswoche, die vor mir liegen (auch wenn ich manchmal erschöpft bin durch die vielen Eindrücke), mein Herz weit zu öffnen für den ewig jungen Geist der Liebe Gottes, nach dem unsere Welt hungert. Sei du der Reiseführer für jede und jeden von uns, damit es eine Reise zu deinem Herzen werden kann.
Auf ein persönliches Kennenlernen freut sich sehr
deine Kamilla
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