Kamillianer

Kamillus von Lellis
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»Der heilige Kamillus verbindet einem Kranken die Wunden« (alter Stich).
Die „Formula di vita”

Die erste Ordensregel des hl. Kamillus von Lellis

In dieser ersten Ordensregel des hl. Kamillus von Lellis, der „Formula di vita = Lebensregel” aus dem Jahr 1590, kommt die ursprüngliche Absicht des Gründers des Kamillianerordens und sein Herzensanliegen am deutlichsten zum Ausdruck. Mit ihrer biblischen Verankerung und ihrem spirituellen Reichtum ist sie für die Kamillianer ein ständiger Bezugspunkt, an dem man sich über den Weg klar orientieren kann, um so den Inspirationen des Ursprungs, die Kamillus seiner Gemeinschaft vermittelt hat, treu zu bleiben.

Wer auf Antrieb Gottes entschlossen ist, die leiblichen und geistlichen Werke der Barmherzigkeit nach Art unseres Institutes auszuüben, der wisse: Fortan muss er allen Dingen der Welt abgestorben sein: Verwandten, Freunden, irdischem Besitz und sich selbst. Er darf nur für Jesus, den Gekreuzigten, leben unter dem sanften Joch beständiger Armut und Keuschheit sowie beständigen Gehorsams und Dienstes an den armen Kranken, selbst den Pestkranken. Tag und Nacht, wie es ihm befohlen wird, muss er ihnen in ihren leiblichen und seelischen Nöten beistehen. Das soll geschehen aus wahrer Liebe zu Gott und zur Buße für die eigenen Sünden.

Er soll an Christus Jesus denken, der die Wahrheit ist und gesagt hat: „Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.” Und ein anderes Mal: „Ich war krank und ihr habt mich besucht; kommt mit mir, ihr Gesegneten, und besitzet das Reich, das euch vor Beginn der Welt bereitet ist.” Und wiederum sagt der Herr: „Mit dem gleichen Maße, mit dem ihr ausmesst, wird auch euch wieder zugemessen werden.

Er achte deshalb auf den Sinn dieser vollkommenen Wahrheit; er schätze dieses vorzügliche Mittel, mit dem man die kostbare Perle der Liebe erwerben kann, von der das heilige Evangelium sagt: „Der Mensch, der sie findet, verkauft alles, was er hat, und kauft sie.” Diese Liebe formt uns um in Gott und reinigt uns von allem Makel der Sünde, denn „die Liebe deckt eine Menge Sünden zu.

Jeder, der in unseren Orden eintreten will, soll also bedenken, dass er sich selbst tot sein muss: Der Heilige Geist wird ihm eine solche Gnadenfülle schenken, dass er sich nicht mehr sorgt um Tod und Leben, Krankheit und Gesundheit. Der Welt gestorben, gehe er ganz in der Erfüllung des Gotteswillens auf, im vollendeten Gehorsam seinen Oberen gegenüber und im völligen Verzicht auf den Eigenwillen. Er betrachte es als großen Gewinn, für unseren Herrn Christus Jesus, den Gekreuzigten, zu sterben; hat er doch gesagt: „Eine größere Liebe hat niemand, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde” ... zur Verherrlichung Gottes und für das eigene Seelenheil und das der Mitmenschen.

© Kamillianer 2011 - 01.09.2011 [Stand: 12.08.2011]  zurück  nach oben