Kamilluskreuz Die Kamillianische Familie

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Teil 2, 2. Kapitel

4. Treffen

1. Begrüßung und Eröffnung durch den Leiter mit Gebet und einem Lied.

2. Geistliche Einstimmung

Evangeliumstexte: Joh 4,43–52 oder Lk 19, 1–10.

Joh 4,43–52 (Die Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten): Mit unserer heutigen Schriftstelle nehmen wir die erste Begebenheit einer Heilung heraus, die Johannes berichtet. Beim Evangelisten Johannes sind nur sehr wenige Krankenheilungen Jesu berichtet, aber sehr ausführlich und mit einer bestimmten, leicht erkennbaren Aussage. Die nach Johannes von Jesus geheilten Menschen werden in ihrem Inneren zum Glauben aufgerufen und reagieren mit einem lebendigen Glauben auf das Zeichen der Macht Gottes, das sich an ihnen durch die Heilung gezeigt hat. In unserem Gleichnis heilt Jesus den Sohn eines königlichen Beamten, für den der Vater in Abwesenheit des Kindes, das daheim geblieben ist, bei Jesus Fürbitte einlegt. Diese Begebenheit hat eine große Ähnlichkeit mit dem Bericht der drei anderen Evangelisten von der Heilung des Knechtes des Hauptmanns von Kafarnaum.

Lk 19,1–10 (Jesus ist Gast bei Zachäus): Diese Begebenheit aus dem Leben Jesu wird bewusst im Zusammenhang mit der Kamillianischen Familie in den Mittelpunkt gestellt. Der Hauptbetroffene der Auserwählung durch Jesus ist der Pharisäer Zachäus. Er ist krank und leidend auf seine Art: Schon wegen seines zwielichtigen Berufs steht er in Verdacht, abseits von Regel und Moral zu leben; er spürt selbst, dass man ihn verachtet und seinen Umgang meidet.

Jesus begegnet ihm bewusst als Arzt und Heiland. Indem er sich bei Zachäus zu Gast einlädt, rehabilitiert er ihn sozial, richtet ihn innerlich auf, bringt ihn zum Nachdenken über sein bisheriges Leben. Er heilt ihn, indem er ihn als Mensch und Kind Gottes ganz ernst nimmt. Die Wirkung des Besuchs Jesu bei Zachäus ist durchschlagend: Der Mann geht in sich, bekennt sich zu seinen Fehlern, verspricht, das Gute, das er erfahren hat, weiterzugeben und sich vor weiterem Unrecht zu hüten.

3. Berichte der Teilnehmer

über die Erfahrungen und Begebenheiten im Einsatz für die Kranken und Leidenden im zurückliegenden Zeitraum. Der Leiter sammelt diese und gibt sie stichwortartig im Protokoll wieder.

4. Hauptteil: Das Apostolat für die Kranken und Leidenden im Geist Jesu nach dem Beispiel des hl. Kamillus.

4.1 Gebetsapostolat für die Kranken und Leidenden: In den Gebeten der Mitglieder der Kamillianischen Familien, in ihren Fürbitten, im Dank und im Lobpreis vor Gott sollen die Kranken und Behinderten insgesamt, vor allem aber die Leidenden und ihre Angehörigen innerhalb der Kamillianischen Familie(n) einen bevorzugten Platz einnehmen.

Die Kranken und Leidenden sollen auch wissen, dass für sie gebetet wird. Sie sollen ermuntert werden, selbst im Gebet einzutreten für ihre Mitmenschen und sich so ausgelastet und von Gott in Dienst genommen fühlen.

In diesem Gebet vereinen sie sich mit dem leidenden und auferstandenen Herrn. Durch ihre Fürbitte vermitteln sie anderen Menschen Kraft zum Durchhalten und zu einer sinnvollen und fruchtbringenden Annahme ihres Kreuzes.

4.2 Das Apostolat des Lebens: Es geht um die Aufopferung des Tagewerks für die anderen. Die Kranken und Leidenden in den Kamillianischen Familien schenken Gott in der guten Meinung ihre Schmerzen und Leiden für andere Leidende, für die Gesunden, für nahestehende Verwandte und Freunde, für die großen Anliegen des Gottesreiches in der Welt, für den Papst, die Bischöfe, die Priester etc. Die Gesunden in den Kamillianischen Familien opfern Gott ihr Tagewerk ganz besonders für die Leidenden auf.

Alles, was es an Frohem oder Belastendem ohnehin zu bewältigen gibt, kann auf diese Weise, aus der persönlichen Nähe und Einheit mit dem Herrn – dem Haupt des geheimnisvollen Leibes der Kirche – fruchtbar werden.

4.3 Tätiger Einsatz füreinander: Soweit es geht, werden die Mitglieder der Kamillianischen Familie für die Leidenden in ihrer Umgebung und in der Nachbarschaft zur Verfügung stehen. Die Gesunden und Gehfähigen werden Krankenbesuche machen, sich besonders der Mitglieder ihrer Kamillianischen Familie annehmen, aber auch darüber hinaus anderen Kranken und Menschen mit Behinderung mit Hilfeleistungen materieller und geistig-religiöser Art zur Verfügung stehen. Sie werden auf Pfarrebene und bei anderen Begegnungen, bei Einkehr- und Besinnungstagen mithelfen, soweit es in ihrer Möglichkeit steht.

Die Kranken und Leidenden werden telefonisch oder mit Briefen helfen, wo es geht. Sie werden bei Programmen mittun, sie werden Gemeinschaftswerke mittragen und auf jede Weise aus der Passivität heraustreten.

Alle bemühen sich, die apostolischen Werke der Kamillianischen Schwestern und Kamillianerpatres zu ihrer Herzenssache zu machen und die Liebe des Herrn zu den Kranken und Leidenden im Geist des hl. Kamillus zu realisieren. Dem Einfallsreichtum in der konkreten Gestaltung des tätigen Einsatzes sind keine Grenzen gesetzt.

Die Aktivitäten und Einsätze im Kreis der kamillianischen Familie werden besprochen und Aufgaben verteilt. Zu diesem Apostolat gehört es auch, Aufgaben und Funktionen innerhalb der kamillianischen Einzelfamilie zu übernehmen: bei der Leitung der Gruppe, bei der Entstehung neuer Familien, bei der Abwicklung der einzelnen Treffen (Transport, Raumgestaltung, Programm-Erstellung etc.).

4.4 Allgemeine Grundsätze zu diesen Einsatzmöglichkeiten

4.4.1 All diese Dienste sollen im Bewusstsein der Berufung durch Gott angenommen und ausgeführt werden, mit Christus die Sorge für die Leidenden auf sich zu nehmen und tragen zu können.

4.4.2 Die Mitglieder der Kamillianischen Familie sollen ihre apostolischen Einsätze womöglich in Einheit und Zusammenarbeit mit den übrigen Mitgliedern der Familie planen, besprechen, ausführen und in bestimmten Zeitabständen immer wieder überdenken und revidieren.

4.4.3 Für den praktischen Einsatz soll man auch zu gelegentlichen Schulungen zusammenkommen.

Die eigenen Kräfte sollen durch diese Einsätze nicht uuml;berfordert, die übrigen Verpflichtungen der Einzelnen nicht vernachlässigt werden. Die Liebe zu Gott und zu den Leidenden soll Triebfeder sein, jene Liebe, die uns drängt, mehr zu tun, als wir eben (noch) tun müssen.

5. Arbeitsverteilung für den kommenden Zeitabschnitt:

a) religiös: Weiterhin das Gebetsapostolat für die Leidenden pflegen.

b) spirituell: Die Begegnungen Jesu mit leidenden Menschen nach den Berichten des Evangelisten Johannes meditieren.

c) sozialpraktisch: Weiterhin Krankenbesuche in den Pfarreien und im Krankenhaus. Bis zum nächsten Treffen jedoch legen wir das Hauptaugenmerk auf alte Menschen zuhause und in Altenheimen.

6. Allfälliges

6.1 Termin-Festlegung für das nächste Treffen.

6.2 Berichtenswertes.

6.3 Festlegung der Schriftstelle für die Meditation beim 5. Treffen: Lk 7, 11–17 (Die Auferweckung des Jünglings von Naim). Abschlussgebet für die Kranken und Leidenden und ihre Helfer.

7. Gemütliches Beisammensein zum Abschluss des Treffens.

© Kamillianer 2013 - [Stand: 17.10.2013]      3. Treffen    Inhaltsverzeichnis   zurück      nach oben      5. Treffen