Kamillianer
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P. Luigi Tezza - Reformator und Ordensgründer

Das 19. Jahrhundert ist ein überaus interessantes Kapitel der Ordensgeschichte: einerseits eine rigorose Verfolgung der Ordensleute, so daß mancher schon das Ende des Ordenslebens überhaupt gekommen sah, anderseits eine Fülle von Neugründungen, von der wir noch heute zehren. Eine herausragende Gestalt aus dem Kamillianerorden war Pater Luigi Tezza (1841-1923), dem die "Töchter des hl. Kamillus" ihre Gründung verdanken.

 
P. Luigi Tezza (1841-1923)
P. Luigi Tezza,
Gründer der Töcher des hl. Kamillus
(1841-1923)
 

Pater Luigi Tezza wurde am 1. November 1841 in Conegliano in Venetien geboren. 1856 trat er bei den Kamillianern in Verona ein und empfing 1864 die Priesterweihe. Als die Lombardo-venetianische Ordensprovinz aufgehoben wurde, suchte er sich ein neues Arbeitsfeld und wollte sich zunächst der Afrikamission von Daniele Comboni anschließen. Doch dann stellte er sich seinem Ordensgeneral zur Verfügung und wurde 1866 als Novizenmeister nach Lille in Frankreich gesandt. Segensreich wirkte er hier an der Aufbauarbeit des Ordens mit, bis ihn wiederum die Ordensverfolgung einholte und er – mittlerweile Provinzial – ausgewiesen wurde. Das 36. Generalkapitel wählte ihn zum Generalprokurator in Rom.

Das Fehlen von Ordensfrauen in der Krankenpflege war der Ordensleitung schmerzlich bewußt geworden. So beauftragte man Pater Tezza, die früheren "Terziarinnen" als Helferinnen der Kamillianer wieder einzuführen. Bei einem Exerzitienkurs lernte er Giuditta (Guiseppina) Vannini (1859-1911) kennen. Bereits ein Jahr später, 1892, empfing sie mit zwei weiteren jungen Frauen im Sterbezimmer des hl. Kamillus das rote Kreuz. Pater Tezza führte die kleine Gemeinschaft als geistlicher Begleiter in die Kamillianerregel ein und begleitete sie durch die massiven Schwierigkeiten der Anfangsjahre.

Seine nächste und letzte Station war Lima in Peru, wo die Kamillianer nach ihrer gewaltsamen Trennung vom Gesamtorden um Wiedervereinigung angesucht hatten. Als Visitator traf Pater Tezza im Juni 1900 bei ihnen ein. In mühevoller, geduldiger Arbeit gelang ihm die innere und äußere Erneuerung des Kamillianerkonvents, wobei ihm neben anderen deutschen Patres auch Pater Florenz Pipping zur Seite stand. Am 26. September 1923 starb P. Tezza in Lima.

Hilfe für die Armen und Sorge für die Kranken zeichnete das Leben dieses heiligmäßigen Kamillianers aus. Seine Seligsprechung in Rom fand am 4. November 2001 statt. Der kirchliche Gedenktag ist am 26. September.

Aus seinen Schriften

"Bestätigt eure Gebete vor Gott mit immer treuerem und glühenderem Dienst."

"Die Heiligkeit ist für alle zugänglich; sie besteht im Tun des Guten und dieses Gute gut gemacht."

"Wir müssen die Ereignisse mit den Augen des Glaubens sehen."

"Habt jede Sorge – die zärtlichste – zu den armen Kranken."

"Ich fahre ruhig im Boot des Willens Gottes."

"Bleibt demütig und setzt euer ganzes Vertrauen auf den Herrn."

"Es ist notwendig, wie Maria am Fuße des Kreuzes zu stehen, das heißt stark, die Verfügungen des Gottes anbetend, der alles mit Kraft und Milde zum größten Nutzen derer anordnet, die ihn lieben."

aus: Schriften von P. Luigi Tezza, herausgegeben von Bruno Brazzarola, Grottaferrata 1988. Literaturhinweis: Luigi Miglioli, Und er sagte ja. P. Luigi Tezza, Gründer der Töchter des hl. Kamillus. Johannes-Verlag Leutesdorf.

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© Kamillianer 2009 - [Stand: 24.02.2009]