Kamillianer
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Krankenhausseelsorge als »Seel-Sorge«
P. Thomas Prakash am LKH Salzburg


P. Thomas Prakash,
Krankenhausseelsorger im
Landeskrankenhaus Salzburg.

Kamillianerpater Thomas Prakasch kam gemeinsam mit P. Joshy im Jahr 2005 aus Südindien nach Österreich und arbeitet seit September 2007 als Krankenhausseelsorger am Landeskrankenhaus Salzburg. Im Folgenden stellt er sich kurz vor.

1967 bin ich in der südindischen Provinz geboren. Eine starke Basis für meine Berufung war, dass ich aus einer traditionellen katholischen Familie komme. Bis zur mittleren Reife habe ich in meiner Heimat die Schule besucht. Dann studierte ich drei Jahre an der kulturellen Akademie und habe 1984 am Ende dieser Ausbildung maturiert. Während meiner Schulausbildung, habe ich gleichzeitig die Sonntagsschule absolviert und bin dann ins Priesterseminar der Kamillianer eingetreten, das 80 Kilometer von meiner Heimat entfernt ist. Dort studierte ich drei Jahre. 1991 begann ich mit dem Noviziat. 1995 legte ich die Ewige Profess ab und wurde 1996 zum Priester geweiht. Danach beschäftigte ich mich acht Jahre mit dem Unterricht und der Begleitung der Ordenskandidaten.

Später habe ich Englische Literatur und Psychologie an der Universität studiert und mich in psychologischer Beratung spezialisiert. In den Jahren 2000 bis 2004 habe ich in der südindischen Provinz Tamilnadu ein Haus für die Kandidaten dieser Provinz aufgebaut. Mit ca. 40 Priestern und über 60 Kandidaten sind wir in Indien eine wachsende Gemeinschaft. Unsere sieben Kommunitäten unterhalten vier Zentren für HIV-positive Männer, Frauen und Kinder sowie ein Altenheim. Jetzt möchten wir eine selbstständige Provinz werden und brauchen eine finanzielle Basis.

So kam ich mit P. Joshy nach Österreich, um mit österreichischen Mitbrüdern zu arbeiten und die Projekte der indischen Kamillianer zu unterstützen. In Österreich habe ich das Leben ganz anders als in meiner Heimat erfahren. Die Kultur, die Mentalität und das Land überhaupt bedeuteten für mich eine große Umstellung. Das Erlernen der Sprache und meine Tätigkeit als Kaplan in Kirchberg am Wagram haben mir geholfen, diese Schwierigkeiten langsam zu überwinden. Jetzt bin ich im Landeskrankenhaus Salzburg als Seelsorger tätig. Die Krankenhausseelsorgeausbildung war sehr hilfsreich, die Kultur der Seelsorge und die Art unserer Tätigkeit besser zu verstehen und eine persönliche Kompetenz zu entwickeln. Ich freue mich, dass ich nun diplomierter Krankenseelsorger bin. Die Welt der Kranken ist für mich immer vielschichtig und unterschiedlich. Diese Vielfalt, die ich erfahre, ist eine große Herausforderung. Jetzt fällt mir die Krankenseelsorge leichter. Seelsorge bedeutet für mich nicht nur die Spendung der Krankensakramente oder weitere Rituale. Es ist »Seel-Sorge«. Das heißt, die Kranken verstehen, da sein und sie begleiten und die Freude des Lebens und des Glaubens zu verbreiten. Meine seelsorgliche Aufgabe sehe ich darin, den Gesundheitsprozess zu unterstützen und die Menschen zur »Ganzheit und Fülle des Lebens« zu helfen, die Gott für alle Menschen vorgesehen hat.


Die Kamillianer-Kommunität in Salzburg:
P. Josef Angerer, P. Engelbert Gruber, P. Stefan Gruber, Superior P. Alfred Pucher, P. Thomas Prakash (von rechts).
Sitzend: P. Dr. Josef W. Policha †23.6.09. - Nicht im Bild: P. Stefan Wüger †31.3.09.
 

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