Am 10. Februar 2009 kamen im Kamillianerkloster Wien die Mitglieder der österreichischen Kamillianer-Ordensprovinz zusammen. Die letzte derartige Versammlung war im Jahr 2005. Immer geht es dabei um wichtige Weichenstellungen für die Zukunft.
Einleitend berichtete Pater Provinzial Leonhard Gregotsch über das Treffen des Generalrates und der Provinziale in Brasilien im November 2008, über die Arbeit an der Erneuerung des Grundgesetzes und der Allgemeinen Verordnungen sowie über seine Visitation der einzelnen Kommunitäten.
Dann folgte ein Überblick über die Situation der Österreichischen Provinz. Zurzeit besteht sie aus 15 Feierlichen Professen, drei Patres aus der indischen Vizeprovinz, drei Zeitlichen Professen, einem Kandidaten und zwei Oblaten.
Bis 2015 wird das Geriatriezentrum Am Wienerwald geschlossen und durch sechs dezentralisierte Heime ersetzt. Damit findet die seelsorgliche Betreuung durch die Kamillianer ein Ende, die vor hundert Jahren ja der Grund war, nach Österreich zu kommen. Der Tod von Pater Peter Mollner, der fast 40 Jahre das Wiener Wilhelminenspital betreut hatte, hat eine große Lücke gerissen. Pater Thomas Prakash, einer der Mitbrüder aus Indien, hat in Nachfolge von Pater Stefan Wüger seit 1. September 2008 die Seelsorge an der Christian Doppler-Klinik in Salzburg übernommen. Im Anschluss an diesen Überblick wurden in drei Arbeitsgruppen Perspektiven für die Zukunft entwickelt. Grundsätzlich bleibt die Struktur der Provinz bis 2013 erhalten. Alle waren sich einig, die Kommunitäten in Salzburg und in Wien in jedem Fall zu erhalten. Ungewiss ist hingegen die Zukunft des Kamillianerkloster Hilariberg, die nicht zuletzt auch von der weiteren Präsenz der Dominikanerinnen abhängt. Die Niederlassung in Nyiregyháza ist geprägt von Pater Dr. Anton Gots und seinen Tätigkeiten in der Krankenseelsorge, in der Begleitung der 95 Kamillianischen Familien in Ungarn, Slowakei, Ukraine, Rumänien und Serbien sowie im Armendienst in der Kamillianischen Osthilfe. Pater Alfréd György hat als Assistent die Aufgabe, von Budapest aus Pater Gots in den Kontakten zu den Kamillianischen Familien in Ungarn, in der Ukraine, in Rumänien und in Serbien zu unterstützen und zu vertreten.
Auch in anderen Ländern Europas ist die „Personaldecke“ der Kamillianer dünn geworden, im Gegensatz zu manchen Ländern in der Dritten Welt. Wie soll es in Europa weitergehen? Im Juni 2009 ist zu dieser Frage ein Treffen der europäischen Provinzleitungen mit dem Generalrat in Rom geplant.
Ein weiteres wichtiges Thema der Provinzversammlung war die Vorbereitung des Pastoralbesuches des Generaloberen Pater Dr. Renato Salvatore vom 21. bis 28. April 2009 in Österreich. Besonderen Wert legt Pater Salvatore auf die Begegnungen mit den einzelnen Gemeinschaften, ihren Aktivitäten in den einzelnen Krankenhäusern und die sonstigen Apostolatsaufgaben. Bei der gemeinsamen Eucharistiefeier gedachten alle dankbar des segensreichen Wirkens der beiden jüngst verstorbenen Mitbrüder Pater Wilfried Lutz und Pater Peter Mollner.