Pater Dr. Josef Policha †
„Ich war krank und ihr habt mich besucht.
Was ihr für einen meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.“
(Mt. 25, 36; 40)
Gott hat seinen Diener, den hochwürdigen Herrn
GR P. Dr. Josef (Wladimir) Policha
Kamillianer
am Dienstag, dem 23. Juni 2009, im 90. Lebensjahr im Kloster Hilariberg (Kramsach) in die ewige Heimat gerufen.
Der Senior der österreichischen Kamillianerprovinz, P. Dr. med. Josef Policha, hatte trotz schwacher Gesundheit ein ebenso bewegtes wie erfülltes Leben.
Josef Wladimir Policha wurde am 30. August 1919 in Kolomea in Galizien, damals Polen, heute Ukraine geboren. Er stammte aus einer Professorenfamilie. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Przemysl (Polen). 1937 legte er dort die Matura ab und begann in Lemberg das Medizinstudium. Infolge der Kriegsereignisse musste er das Studium nach zwei Jahren abbrechen. Dank eines Stipendiums konnte er jedoch zwei Jahre später in Freiburg (Deutschland) weiterstudieren.
Dreieinhalb Monate verbrachte er wegen des Verdachts der Zugehörigkeit zu einer staatsfeindlichen Organisation in Gestapohaft, bis seine Unschuld erwiesen war.
Schließlich konnte er doch noch - mit sehr gutem Erfolg - 1944 in Freiburg sein Medizinstudium abschließen. Nachdem Bomben seine Wohnung zerstört hatten und die Kriegsfront bedrohlich näher kam, suchte er bei einem Verwandten, einem Arzt in Vitis (Bez. Waidhofen/Thaya), Unterschlupf.
Anfang 1945 vermittelte ihn die Wiener Ärztekammer als Hilfsarzt an das Krankenhaus Zwettl. Mitte 1946 wurde bei ihm eine schwere Lungen-Tbc festgestellt, an der er drei Jahre litt. Diese Krankheit wurde ihm, wie er selbst bekannte, „zu einer großen Gnade“. Unter dem Einfluss der Kreuzschwestern im KH Zwettl und der Zisterzienser begann er, sich in geistliche Lektüre zu vertiefen. Er entschloss sich, Priester zu werden. Eine Schrift über den Hl. Kamillus brachte ihn auf den Weg zu den Kamillianern.
1949 konvertierte er vom griech.-katholischen (unierten) Ritus zum lateinischen.
Am 22. November 1949 trat er im Kloster Hilariberg in den Orden ein und begann dort 1950 das Noviziat. Sein Theologiestudium absolvierte er in Münster (Westfalen), wo er am 2. April 1955 auch zum Priester geweiht wurde.
Obwohl er sein ganzes Leben leidend war, wirkte er sehr segensreich als Krankenhausseelsorger in Innsbruck, Wien und die längste Zeit, von 1958 - 1979 im Allg. Krankenhaus in Linz. Hier war er wegen seiner stillen, unaufdringlichen Art bei den Kranken, den Schwestern, Ärzten und der Krankenhausleitung hochgeschätzt.
Im Jahr 1980 kehrte er in das Kloster Hilariberg zurück, wo sein Weg als Kamillianer begonnen hat. Von da an gehörte er zur Salzburger Kommunität. Er wirkte bis einige Monate vor seinem Tod unermüdlich als Verwalter des Klosters, als Kirchenrektor und Seelsorger. In seiner ruhigen, zurückhaltenden Art war er sehr geschätzt, bei den Mitbrüdern als Berater und bei den Gläubigen als Seelsorger und Beichtvater. Seine im Alter zunehmenden Beschwerden und Leiden trug er geduldig und ohne je zu klagen, wie es seine Art war.
Letzter Besuch:
Am 22. April 2009 war der Generalobere Pater Dr. Renato Salvatore im Rahmen seiner Pastoralvisite im Kloster Hilariberg
und traf auch mit dem am 23. Juni 2009 verstorbenen Pater Dr. Josef Policha zusammen.
Am Sonntag, den 28. 6. um 15.30 Uhr, am Dienstag, 30.6. um 19 Uhr und am Mittwoch um 13,30 Uhr wird in der Kloster- und Wallfahrtskirche Hilariberg der Seelenrosenkranz gebetet.
Am Mittwoch, den 1. Juli 2009 feiern wir um 14 Uhr für ihn das Requiem und bestatten ihn anschließend im dortigen Klosterfriedhof.
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© Kamillianer 2009[Stand: 29.06.2009]