Kamillianer
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P. Edmund Dorner – 40 Jahre Priester

Im Zentrum des Kamillusfestes am 2. Juli 2006 stand die Feier des 40. Priesterjubiläums von Pater Edmund Dorner. P. Dorner wurde am 16. Oktober 1939 in Deutschkreutz im Burgenland geboren, trat am 14. September 1959 dem Kamillianerorden bei und empfing am 9. Juli 1966 die Priesterweihe. Auch in seiner Heimatgemeinde Deutschkreutz wurde das Jubiläum festlich begangen. Im Folgenden schaut Pater Dorner auf seinen geistlichen Werdegang zurück.

 
P. Edmund Dorner

Eine lange Lebens-, Glaubens- und Bekehrungsgeschichte

Ich bin im Schatten des Kirchturms aufgewachsen. Selbstverständlich war ich Ministrant und „spielte Pfarrer”. In den Ferien wurde ich nach Wimpassing an der Leitha „verschickt” und lernte dort den Kamillianerpater Josef Meyer kennen. Das rote Kreuz auf seiner Brust gefiel mir. Mit ihm machten wir einen Ausflug nach Wien-Lainz, wo die Kamillianer seit 1906 tätig sind. Damals hatte ich keine Ahnung, dass das Kloster einmal meine zweite Heimat werden sollte.

P. Edmund Dorner – 40 Jahre Priester

In der Not der Nachkriegsjahre kam meine Mutter mit anderen Frauen nach Lainz in die „Versorgung”, um dort unter Anleitung der Hartmannschwestern alte Wienerinnen und Wiener in der letzten Lebensphase zu pflegen. Dort lernte auch sie die Kamillianer kennen. So kam ich als „Ferienkind” nach Wien und lernte dort die Patres Hamvai, Stollenwerk, Hartmann, Vankann und Greve kennen. Wieder eine Orientierung, die prägend wurde. Das rote Kreuz war präsent.

Berufsentscheidend wurde ein Ereignis am Fest „Kreuzerhöhung” 1959. Es folgten Einkleidung, Profess und sieben Jahre später die Priesterweihe in Deutschkreutz in der Kirche zur Kreuzerhöhung. Bei der darauf folgenden Primiz war der ganze Ort auf den Beinen. Nur eine fehlte, die Mutter, die 1964 mit 53 Jahren verstorben war. Darauf folgte mein Einstieg in den Arbeitsbereich Linzer Allgemeines Krankenhaus und Kinderkrankenhaus. Das war im Juli 1966.

P. Edmund Dorner

Mit knapp 30 Jahren wurde ich dann Krankenhausseelsorger im Wiener Wilhelminenspital: Jahre der Praxis und Erfahrungen in der Wiener Großstadtseelsorge. Dort steht seit 1936 die einzige Kamilluskirche von Österreich: der hl. Kamillus mit dem roten Kreuz auf der Altarwand.

Als jugendlichen Fünfziger führte mich dann 1991 der Weg nach Lainz. Als Superior im Kloster mit Verantwortung für die Mitbrüder und als Moderator in dem bald in „Geriatriezentrum Am Wienerwald” umbenannten Pflegeheim. Jetzt war ich da, wo ich eigentlich schon 1966 hinwollte ... Die alten Menschen im Pflegeheim waren und sind dankbar, nicht für die Theologie, sondern für das Herz und das Mitgefühl. Nie im Leben hätte ich mir träumen lassen, dass von meinen ersten Besuchen im Versorgungsheim bis heute mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen ist. Und dass die Antwort auf einen so unspektakulären Ruf Gottes ein Menschenleben so beeinflussen kann, dass daraus eine so lange Lebens-, Glaubens-, Bekehrungs- und womöglich auch Leidensgeschichte wird, für die ich nur danken kann.

Pater Edmund Dorner

 

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© Kamillianer 2006

[Stand: 28.09.2006]css