Die jüngste Lebensmittelkrise hat inzwischen Millionen Menschen erfasst. In mindestens 32 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas leiden Menschen an Hunger. Und das trotz einer Rekordernte im Jahr 2008. 2009 wird hingegen mit großen Ausfällen gerechnet, wie aus dem jüngsten Bericht der Welternährungsbehörde FAO hervorgeht.
Gründe für den Rückgang der Getreideproduktion sind ungünstige klimatische Bedingungen wie auch der Mangel an Saatgut. In den westlichen Ländern (Europa und Vereinigte Staaten) sind die hohen Kosten für die Ressourcen, die zur Agrarproduktion notwendig sind, und die Aussicht auf geringere Gewinne Grund für einen Rückgang in der Landwirtschaft. In den Entwicklungsländern und in allen Regionen der Welt hängen die geringen Getreideernten, die für 2009 befürchtet werden, mit ungünstigen klimatischen Bedingungen zusammen. So gab es in Asien lange Dürrezeiten. In China hat das bereits zu beachtlichen Ausfällen bei der Winterernte geführt. In Südamerika wirken sich mangelnde Regenfälle massiv auf die Produktion von Mais, Hafer, Malz und Getreide aus.
Trotzdem werden dank der außergewöhnlich hohen Getreideproduktion im Jahr 2008 die Vorräte auf 496 Millionen Tonnen geschätzt. Ein solches Niveau war seit 2002 nicht mehr erreicht worden. Diese positiven Aussichten werden hoffentlich das Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot in jenen Ländern verringern, in denen der Notstand besonders akut ist.
Doch gerade hier kommt es zu Preisanstiegen auf dem Binnenmarkt, worunter vor allem die Armen leiden. Vor allem in Mittelamerika und in den südlichen Ländern Afrikas sind die Preissteigerungen immens. Davon betroffen sind auch die ärmsten Länder Asiens, darunter Afghanistan, Pakistan und Sri Lanka.
20 der von der FAO genannten 32 Länder sind in Afrika. Allein in Ostafrika hundern 18 Millionen Menschen; im südlichen Afrika sind es rund 8,7 Millionen. Hauptgründe sind Konflikte, interne Unruhen und schlechte klimatische Bedingungen. Hinzu kommt die allgemeine Wirtschaftskrise.