Kamillianer

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Liebe die Kranken wie eine Mutter ...

Aus einem Gespräch mit Pater Biju

Kamillianerpater Biju Nannattu
Kamillianerpater Biju Nannattu

Der indische Kamillianerpater Biju Nannattu lebt seit dem Jahr 2007 in Österreich und ist seit 1. September 2008 Krankenseelsorger im Krankenhaus Hietzing in Wien-Lainz. Im folgenden Kurzinterview stellt er sich selber vor.

Erzählen Sie uns etwas über ihre Familie.

Ich komme aus Kerala, einem südindischen Bundesland. Meine Eltern haben dort eine Landwirtschaft. Ich bin 1977 als jüngstes von fünf Geschwistern, zwei Schwestern und drei Brüdern, geboren. Mit 18 Jahren habe ich die Schule in Kerala abgeschlossen. Dabei hat mir am meisten Freude das Fach Physik gemacht.

Wie sind Sie in Kontakt mit den Kamillianern gekommen?

In unserer Nähe ist das Kleine Seminar der Kamillianer. So habe ich schon frühzeitig die Kamillianer kennen gelernt und bin dann 1992 in das Seminar eingetreten. Auch ist eine Verwandte von mir Kamillianerin. Das Studium der Philosophie und Theologie habe ich in Bangalore absolviert. In meiner Abschlussarbeit ging es um das Thema Aids. Im Jahr 2005 bin ich dann in meiner Heimatgemeinde zum Priester geweiht worden. Danach war ich zwei Jahre Leiter unseres Aidszentrums in Eluru und habe zugleich auch unsere 20 Ordenskandidaten unterrichtet. Dann fragte mich mein Provinzial, ob ich bereit wäre, nach Österreich zu gehen. Ich habe kurz überlegt und dann ja gesagt. Meine Familie hat mich in meiner Arbeit mit den Aidskranken immer unterstützt. Aber der Abschied ist mir schwergefallen, auch von meinen Aidskranken. Ich habe angefangen, intensiv die Deutsche Sprache zu lernen, und im Februar 2007 kam ich nach Österreich.

Eltern von Pater Biju mit P. Leonhard Gregotsch
Die Eltern von Pater Biju zusammen mit P. Leonhard Gregotsch

Wie geht es Ihnen in Österreich?

Ich war zunächst Kaplan in verschiedenen Gemeinden im Weinviertel. Dort konnte ich viele Erfahrungen sammeln und auch etwas von Österreich kennen lernen. Schwer gefallen ist mir das andersartige Essen und die andere Mentalität, vor allem, was die Beziehungen unter den Menschen angeht. Sie sind viel individueller eingestellt und teilen sich oft nur schwer mit. Trotzdem fühle ich mich in Österreich wohl und werde, wenn der Orden es will, auch bleiben. Jetzt bin ich Krankenseelsorger im Krankenhaus Hietzing. Dort mache ich regelmäßig Krankenbesuche in der Herzchirurgie, der Onkologie und Augenabteilung. Ich bin froh darüber, dass die Menschen die Seelsorge noch brauchen und mich annehmen. Ich arbeite mit P. Joshy und fünf ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen und habe bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Besonders schön finde ich es, wenn ich auch das Gespräch der Kranken untereinander fördern kann.

Was gefällt Ihnen am Kamillianerorden?

Das Wort des Kamillus: Liebe die Kranken wie eine Mutter ihr einziges Kind. Das finde ich großartig und versuche, das heute weiterzugeben.


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© Kamillianer 2008 - [Stand: 17.12.2008]css