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Aus Anlaß des 65. Geburtstages von P. Werner Puntigam (3. Februar) sowie seines 40. Priesterjubiläums (19. Dezember) und des 70. Geburtstages von Diakon DDr. August Kos am 18. September führte Diakon Anton Petras mit beiden Seelsorgern das folgende Interview.
Sie sind schon lange im Geriatriezentrum Am Wienerwald in der Seelsorge tätig? Was waren die Gründe, daß Sie sich für diesen Dienst entschieden haben?
P. Puntigam: Ich habe in dieser Kirche am 19. Dezember 1965 die Priesterweihe empfangen und bin seit 1. Jänner 1966 bis Herbst 1968 und dann wieder ab Herbst 1985 im Krankenhaus Lainz und im Geriatriezentrum in der Krankenseelsorge (1968 bis 1985 Neue Kliniken Wien). Die Gründe für diesen Dienst sind mit unserem Orden für die Kranken" gegeben.
Dr. Kos: Seit dem Jahre 1988 bin ich im seinerzeitigen Pflegeheim Lainz auch während meiner beruflichen Arbeit als Wirtschaftsprüfer tätig. Seit 1995 bin ich in Pension. Bei meinem Studium der Theologie hat mich der Hochschulseelsorger auf eine Ausbildung zum Diakon hingewiesen.
Wir wohnen vor der Haustür"
Wie sind Sie auf das Geriatriezentrum aufmerksam geworden? Warum arbeiten Sie gerade hier?
P. Puntigam: Die Pfarre Maria, Heil der Kranken" besteht aus dem Geriatriezentrum und dem Krankenhaus Hietzing (vormals Lainz) und wird von Anfang an von den Kamillianern betreut. Wir wohnen vor der Haustüre, Versorgungsheimstraße Nr. 72.
Dr. Kos: Im Pastoralamt der Erzdiözese Wien wurde mir angeboten, in Lainz Krankenbesuche mit Kommunionspendung zu übernehmen. Weil ich infolge meiner Erfahrung mit alten Menschen in der Familie mich dazu berufen fühlte. Ein weiterer Grund war die Nähe zu meinem Wohnsitz.
Heilen, trösten und aufrichten
Was bzw. wer gibt Ihnen Kraft und Ausdauer, diesen Seelsorgedienst zu tun? Gibt es dabei ein Vorbild?
P. Puntigam: Ich bin vorbelastet" durch den Arztberuf meines Vaters und die Liebe zu den Menschen, das gibt mir die Kraft zu diesem Seelsorgedienst. Vorbild ist der hl. Kamillus und der eine oder andere Mitbruder.
Dr. Kos: Das regelmäßige Gebet sowie die Unterstützung durch meine Frau, die selbst zwölf Jahre im Geriatriezentrum als Seelsorgerin tätig war. Vorbild ist mir Jesus Christus, der Kranke heilt, tröstet und aufrichtet.
Welchen Herausforderungen müssen wir uns in diesem Bereich stellen bzw. wie wird die Zukunft der Seelsorge im Geriatriezentrum Am Wienerwald ausschauen?
P. Puntigam: Die Zukunft der Seelsorge wird sich mehr auf die Mitarbeiter Diakone, Kommunionspender und Besuchsdienste verlagern. Es wird aber immer auch ein Priester für die Feier der hl. Messe, Aussprache, Krankensalbung usw. dasein Tag und Nacht.
Dr. Kos: Um die Betreuung der alten Menschen im Geriatriezentrum zu verbessern, sind die Erkenntnisse der Palliativen Geriatrie, die insbesondere in dem von mir betreuten Pavillon eingeführt wurde, sehr hilfreich. Ebenso wird die Anwendung der Erfahrungen in der Validation, deren Kurse viele Schwestern und Pfleger bereits absolviert haben, eine Erleichterung der Lage der Patienten bedeuten. Der Einsatz der Ehrenamtlichen Mitarbeiter führt zu einer Begegnung mit einsamen und verlassenen Menschen. Eine größere Beteiligung bei diesen Aufgaben wäre wünschenswert.
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© Kamillianer 2005 - [Stand: 25.12.2005, 11.08.07]css html-val