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"Heilt die Kranken
und verkündet das Evangelium"
(Lk 10,9)
Am 10. Juli 2005 starb im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt P. Stefan Haider. Am 14. Juli, dem Festtag des Ordensgründers Kamillus von Lellis, wurde er in seinem Heimatort Illmitz im Burgenland beigesetzt. Nach der Feier einer Priesterweihe am 29. Juni in Eisenstadt hatte sich der 73jährige Kamillianerpater bei einem Sturz schwerste Kopfverletzungen zugezogen und nicht mehr das Bewußtsein erlangt.
Stefan Haider wurde am 1. März 1932 in Illmitz geboren. 1949 trat er in das Noviziat der Kamillianer im Kloster Hilariberg ein. Zusammen mit P. Alois Kummer und P. Rudolf Nyikos gehörte er zu den ersten Studenten, die 1946 den mutigen Aufbruch in der nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Kamillianerordensprovinz erlebt hatten. Gemeinsam legten sie in Sudmühle in Westfalen am 8. Dezember 1953 die feierlichen Gelübde ab und empfingen nach Abschluß der philosophisch-theologischen Studien am 18. März 1956 in Wien die Priesterweihe.
Pater Stefan Haider - wie ihn viele kannten.
Erste Aufgabe war für alle drei die Arbeit als Erzieher und Lehrer im Juvenat und Privatgymnasium der Kamillianer in Losensteinleiten in Oberösterreich. P. Haider unterrichtete bis 1976 Latein, Griechisch und Biologie. 1965 übernahm er zusätzlich eine Seelsorgestelle im Krankenhaus der Kreuzschwestern in Sierning. Nach Auflassung der Schule 1976 kam P. Haider als Seelsorger an das größte österreichische Ordensspital, das 1.000-Betten-Krankenhaus der Kreuzschwestern in Wels. Dabei stand ihm in den ersten zehn Jahren der 1994 verstorbene P. Johannes Kölbl zu Seite. In den mehr als 25 Jahren, die er hier wirkte, begleitete P. Haider unzählige kranke und sterbende Menschen. Aus Altersgründen kehrte er im Juni 2002 in das kleinere Krankenhaus Sierning zurück.
Im Blick auf seinen plötzlichen Tod rief beim Requiem in Illmitz P. Alfred Pucher ein Wort aus dem Jakobusbrief in Erinnerung: Wenn der Herr will, werden wir noch leben und dies oder jenes tun ..." (Jakobus 4,15). Menschliches Planen sei notwendig; man solle nicht gedankenlos in den Tag hinein leben. Aber all unser Planen und Tun sollte eben doch mit dem Zusatz versehen sein: Wenn der Herr will Neben seiner Lehrtätigkeit hat Pater Haider zeitlebens auch die Nähe zu kranken Menschen gesucht und sich in ihren Dienst gestellt. Heilt die Kranken und verkündet das Evangelium." Dieses Wort Jesu ist ihm zum Lebensmotto geworden. Möge der Herr P. Haider nun vergelten, was er Gutes getan hat, und ihn die ewige Herrlichkeit schauen lassen, die er so vielen Menschen verkündet hat.
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© Kamillianer 2004 -
[Stand: 22. 10. 2005]