Kamillianer

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Ein starker Baum mit vielen Ästen ...

25 Jahre Indische Delegation der Kamillianer

1980 brach Pater Dr. Peter Bolech, damals Leiter unseres Missionswerks, zusammen mit Pater Antonio Crotti aus der Lombardo-venezianischen Provinz nach Indien auf, um die Möglichkeiten einer Mission auf dem indischen Subkontinent auszukundschaften. Der Bischof von Mananthavady in Kerala nahm sie mit Freuden auf. Mit Hilfe österreichischer Spenderinnen und Spender kauften sie ein Stück Land und errichteten dort ein Ausbildungshaus. Am 25. Oktober 1984 wurde es vom damaligen Generaloberen des Ordens, Pater Dr. Calisto Vendrame, eröffnet - das offizielle Gründungsdatum des Ordens in Indien. Ebenfalls in Mananthavady begann das Jubiläumsjahr am 25. Oktober 2008 mit einem Festgottesdienst, an dem aus Österreich Pater Provinzial Leonhard Gregotsch teilnahm.


„Wir wollen Gott danken“: Festgottesdienst in Mananthavady mit Bischof Dr. Jose Porunnedam
und dem Altbischof Jacob Thoomkuzhy, der einst die Kamillianer in seine Diözese rief.
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Aus dem zarten Pflänzchen sei inzwischen zur Freude aller ein starker Baum mit vielen Ästen geworden, führte er in seiner Festansprache aus, dankte dem Provinzdelegaten Pater Mathew Perumpil für das große Engagement vor allem in der Sorge um Aidskranke und versprach weitere Hilfe. Heute zählt die indische Delegation 56 Mitglieder: 40 Feierliche Professen (davon 13 im Ausland - in Österreich die Patres Joshy, Thomas und Biju), 16 Zeitliche Professen sowie zwei Novizen. Hinzu kommen 16 Studenten und 41 Klein-Seminaristen.

Unter Armen und Sterbenden

1985 übernahm Pater Ernesto Nidini die Leitung der jungen Gründung. 1989 wurden in Bangalore das Große Seminar und das Noviziatshaus eröffnet. Wenige Jahre später baute man in Eluru im Bundesstaat Andhra Pradesh das Kleine Seminar und ein weiteres Haus am Rand von Bangalore. Hier begann das 1997 eröffnete Zentrum Snehadaan mit seiner Arbeit unter den Armen und Sterbenden. Später wurde das Zentrum in der Betreuung der Aidskranken bahnbrechend. Mit den hier gesammelten Erfahrungen wurde im Jahr 2001 in Mangalore ein weiteres Haus für Aidskranke eröffnet. Eine wichtige Stufe in der Ausbreitung des Ordens war die Errichtung des Ausbildungshauses für die Philosophie-Studenten in Nagpur. Im Jahr 2003 wurde es eröffnet. Inzwischen hatte auch ein weiteres Kleines Seminar seine Arbeit aufgenommen, und zwar in einem Mietshaus in Trichy im Bundesstaat Tamil Nadu. 1997 wurde die Gründung in Indien zur Delegation der Lombardo-venezianischen Provinz erhoben. Besonderen Wert legen die Kamillianer in Indien auf Tätigkeiten, wo sie Zeugnis vom Charisma des Dienstes an den Kranken ablegen können.

Im Zentrum: die Aidskranken

Hier leisten die Kamillianer in Indien Großartiges. Vier Einrichtungen stehen zur Verfügung.

  1. Snehadaan in Bangalore - ein Zentrum für 52 Aidskranke. Angeboten werden Palliativ-Pflege, Behandlung von Infektionen, Beratung von neuinfizierten HIV-Positiven und Werbung für eine Lebensführung auf der Basis von Werten, die zu einer Reduktion der Infektionen führen. Das Zentrum kümmert sich auch um Aufklärung in den Familien und hilft bei der Pflege erkrankter Angehöriger.

  2. Snehasadaan in Mangalore, ebenfalls ein Zentrum für Aidskranke. Das Zentrum bemüht sich, ihnen eine physisch und psychisch gute Umgebung zu bieten - in einem multidisziplinären Ansatz mit Ärzten, Physiotherapeuten, Gesprächstherapeuten und ehrenamtlichen Mitarbeitern. Sie helfen, Gesundheit, Vertrauen und Würde zurückzugewinnen und möglichst auch die Wiedereingliederung in die Gesellschaft.

  3. Sneha Kiran, der „Lichtstrahl der Liebe“ in Eluru. Schwerpunkt ist hier die Betreuung von Aidskranken und die Rehabilitation von Leprosen.

  4. Snehatheeram: Das 2004 in Ernakulam in Kerala gegründete Zentrum für Aidskranke bietet psychologische Unterstützung, Informationen, Programme zur Bewusstseinsbildung und Prävention sowie Erziehungsprogramme für eine Verhaltensänderung.

Bei ihrer Sorge um die Aidskranken ist es den Kamillianern in Indien Aufklärung am wichtigsten. Mit Hilfe von Unterricht, Arbeitsgruppen, Medienarbeit usw. versuchen sie eine Bewusstseinsänderung herbeizuführen. In allem geht es um ein klares Wissen über Aids und seine Konsequenzen und um die Bereitschaft, betroffenen Kranken „menschenfreundlich“ zu begegnen.


Neben Ehrengästen und Freunden des Ordens nahmen 24 Patres, acht Zeitliche Professen
und 13 Postulanten am anschließenden Festakt teil.
 

Gebet zum Jubiläum

Gott, unser Schöpfer und Vater, du hast uns miteinander in eine brüderliche Gemeinschaft gerufen, damit wir Christus, dem barmherzigen Samariter, nachfolgen, auf den Spuren unseres Gründers, des heiligen Kamillus.

Wir danken dir, dass du unseren Orden von Anbeginn an begleitet hast, besonders unsere Indische Delegation. Wir sind dankbar für all die Menschen, die uns in diesen Jahren geleitet haben.

Barmherziger Gott, möge dieses Jubiläumsjahr uns nach dem Beispiel deines Sohnes, des barmherzigen Samariters, erneuern. Dank dir, Vater, dass du uns nicht einengen, sondern unsere tiefsten Fähigkeiten entfalten willst.

Segne uns und unsere Arbeit, die wir für die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Menschen tun. Mach unsere Herzen und unsere Sinne bereit, in unserem Zeugnis für die Liebe deines Sohnes zu den Kranken aufmerksam auf dein Wort zu hören, brüderlich zu teilen und voll Demut dankbar zu sein.

Möge deine Stimme, Herr, einen Widerhall finden in den offenen Herzen junger Menschen und sie einladen zum heiligen Dienst der Liebe in unserem Orden.

Demütig stehen wir vor dir in diesem Jubiläumsjahr und bitten dich, uns zu leiten und zu segnen auf die Fürsprache unseres Gründers, des hl. Kamillus. Gib uns die Gnade, dass wir unserer Berufung treu bleiben. Dir vertrauen wir unser Leben an, wenn wir die Sendung der Kirche für Heil und Heilung unserer Welt erfüllen.

Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn. Amen

Maria, Heil der Kranken, bitte für uns.
Heiliger Kamillus, bitte für uns

Die Kamillianer in Indien 25. Oktober 2008

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