Wer einen Flüchtling aufnimmt,
nimmt Christus auf
Die Problematik der Flüchtlinge ist groß und unübersehbar geworden. Es gibt zurzeit 60 Millionen Flüchtlinge auf der ganzen Welt, davon 40 Millionen alleine auf dem afrikanischen Kontinent. Die Situation hat sich durch den andauernden Krieg im Nahen Osten verschlechtert. Dies ist die größte Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg.
Mehr Solidarität und konkrete Hilfe
Seit dem Anfang seines Pontifikats hat uns Papst Franziskus auf diese Krise aufmerksam gemacht. Er selbst ist nach Lampedusa geflogen, um zu zeigen, wie tausende Flüchtlinge ihrem eigenen Schicksal überlassen sind. Heute merken wir, dass ganz Europa ein „Lampedusa“ geworden ist. Es geht nicht mehr, dass wir uns wie entfernte Zuschauer verhalten. Papst Franziskus hat seinen Appell erneuert: „Mehr Solidarität und konkrete Hilfe für geflüchtete Menschen.“ Wir können überlegen, wie wir darauf antworten. Viel mehr als aufmunternde Worte brauchen die Flüchtlinge von uns dringend konkrete Aktionen, die ihr Leid lindern können.
In diesem Jahr sind nach Zahlen der internationalen Organisationen für Migration bereits mehr als 364.000 Flüchtlinge und Zuwanderer nach Europa gekommen. Die meisten stammen aus Kriegs- und Krisengebieten wie Syrien, Irak, Afghanistan und Eritrea oder aus anderen Ländern mit großer wirtschaftlicher Not. Die menschliche Situation in Syrien und der Region wird jeden Tag prekärer. Nach den Vereinten Nationen ist beinahe die Hälfte der Bevölkerung des Landes vom Bürgerkrieg betroffen und befindet sich auf der Flucht oder versucht das Land zu verlassen.
Kamillianer setzen ein Zeichen
Zurzeit sind die Kamillianer an der Koordination der Aufnahme von hunderten Flüchtlingen im leerstehenden Geriatriezentrum Am Wienerwald beteiligt, wo sie seit dem Jahr 1906 tätig sind. Jeden Tag sind es hunderte Menschen, die kommen, und andere Hunderte, die weiterfahren bzw. weitergehen. Um eine gute Arbeit zu leisten, brauchen wir ständig Unterstützung aller Art und sowohl moralische als auch materielle Hilfe.
Ihre Häuser, ihre Lieben und ihre Zukunft wurden ihnen genommen. Der Winter steht vor der Tür und die Lage dieser flüchtenden Menschen wird sich verschlechtern, wenn unsere Solidarität und Unterstützung ausbleibt. Millionen Menschen stehen vor der Grenze Europas und warten auf unsere Hilfe. Die Kamillianer auf der ganzen Welt, und besonders hier in Österreich, haben schon ein Zeichen gesetzt, wie man helfen und dem Appell des Papstes folgen kann. Mit ihrer Hilfe können wir viele Menschen erreichen und ihnen besser helfen.
P. Alberto Marques de Sousa
© Kamillianer 2015 - Dez. 2015 [Stand: 01.12.2015]zurück