57. Generalkapitel der Kamillianer in Arricia beendet
Mit einer „Botschaft an die Mitbrüder“ ging das 57. Generalkapitel des Kamillianerordens am 17. Mai 2013 in Arricia bei Rom zu Ende. Begonnen hatte es am 1. Mai mit einem Einkehrtag, an dem neben den 60 Kamillianern auch Vertreterinnen verschiedener kamillianischer Frauenorden sowie der Kamillianischen Familien der Laien teilnahmen. Karmelitenpater Bruno Secondin griff dabei einzelne Gedanken des Generalthemas „Das kamillianische Projekt. Für ein Leben in Treue und Kreativität“ auf und reflektierte sie: Empathie, Radikalität und kreativer Glaube ...
Die feierliche Eröffnung des Generalkapitels fand im Rahmen eines Festgottesdienstes am Vormittag des 3. Mai im Mutterhaus der Kamillianer in Rom statt. Der Generalobere Pater Dr. Renato Salvatore stand ihm vor, assistiert von den beiden früheren Generaloberen Pater Dr. Angelo Brusco und Pater Frank Monks. In seiner Ansprache zum Thema: „Die erste kamillianische Gemeinschaft“ erinnerte Pater Renato an die kleinen Anfänge des Ordens hier im Mutterhaus und würdigte den Einsatz vieler vorbildlicher Kamillianer für eine brüderliche Gemeinschaft und ihre hingebungsvolle Liebe im Dienst an den Armen und Kranken. Anschließend fand eine Besichtigung des Mutterhauses statt, das im Blick auf die 400-Jahr-Feier des Todes des Ordensgründers Kamillus von Lellis im Jahr 2014 um- und neugestaltetet worden war.
Mit der Wahl des Definitoriums, das das Generalkapitel leiten sollte, begann am Nachmittag in Ariccia die erste offizielle Sitzung. Gewählt wurden Pater Frank Monks als Vorsitzender sowie die Patres Angelo Brusco, Leonhard Gregotsch, Vittorio Paleari und Bruder Bermejo José Carlos. Mit kritischem und realistischem Blick wurden die aktuelle Lage des Ordens, sein weltweites Engagement und die wachsenden Arbeitsgebiete überprüft und diskutiert.
So zählt der Orden zurzeit 1.147 Mitglieder, davon 670 Priester, 131 Brüder, 66 Novizen und 280 in Ausbildung. Hinzu kommen 623 junge Männer, die sich in irgendeiner Form auf den Ordenseintritt vorbereiten. Der Orden ist in rund 44 Ländern der Welt vertreten und unterhält 40 Krankenhäuser, 30 Kliniken und Ambulatorien, 32 Alters- und Behindertenheime, 8 Lepradörfer, 8 Aidszentren, 26 Ernährungszentren für Kinder und Jugendliche, 12 Medizinische Zentren, 17 Aus- und Fortbildungsinstitute im Gesundheitswesen und 2 Universitäten.
Im Blick auf diese wachsenden Aufgaben wurden an den folgenden Tagen wichtige Änderungen am Grundgesetz, der Ordensregel der Kamillianer, und den Allgemeinen Verordnungen vorgenommen und, wo es notwendig war, Ergänzungen angebracht.
Wahl der neuen Ordensleitung
Am 16. Mai stand die Wahl der neuen Ordensleitung auf dem Programm. Wiedergewählt wurde der bisherige Generalobere Pater Renato Salvatore aus der Römischen Provinz. Neuer Generalvikar wurde Pater Paolo Guarise (Italien-Kenia), Generalrat für die Aus- und Weiterbildung Pater Hubert Goudjinou (Benin-Togo), Generalrat für den Kamillianischen Dienst Pater Alberto Marques De Sousa (Brasilien) und Generalrat für die Missionen Bruder Dieudonné Sorgho (Burkina-Faso).
Mit einem feierlichen Dankgottesdienst endete das Generalkapitel am 17. Mai. Dabei wurden auch die neuen Provinzoberen bekannt gegeben. Für die Österreichische Provinz wurde kein neuer Provinzial ernannt, sondern der bisherige Provinzial P. Leonhard Gregotsch beauftragt, eine Konsultation aller Mitbrüder durchzuführen, mit dem Ziel, angesichts der zu geringen Mitgliederzahl der Provinz die bestmögliche Lösung für eine Zukunft zu finden. Dazu wird es am 1. Juli 2013 in Wien eine Provinzversammlung geben, bei der auch der Generalobere Pater Renato Salvatore persönlich anwesend sein wird.
„Jedes Generalkapitel ist ein Ankunftspunkt, aber vor allem auch ein neuer Ausgangspunkt“, heißt es in der Botschaft des Generalkapitels. Unmittelbar gemeint ist damit das bevorstehende Jubeljahr anlässlich der 400-Jahrfeier des Todes des hl. Kamillus im kommenden Jahr. Darüber hinaus geht es aber auch darum, neue effektive Ordensstrukturen zu schaffen: Zusammenlegung von Provinzen, neue Methoden der Verwaltung der Gesundheitseinrichtungen und modernisierte Formen der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen geographischen Zonen, um so auch neue Arbeitsgebiete eröffnen zu können. „Denn wenn es auf der einen Seite in Westeuropa Zeichen der Müdigkeit, des Pessimismus, des Fehlens von Werten und von Berufungen gibt“, so die Botschaft des Kapitels, „existieren in der anderen Hälfte der Welt Enthusiasmus und ein neuer Frühling des Glaubens und der Berufungen, die viel Hoffnung für die Zukunft der Kirche und unseren Orden versprechen.“
➷ Die Ansprache von Pater Renato Salvatore über „Die erste kamillianische Gemeinschaft“.
➷ Zur Botschaft des Generalkapitels.
➷ und ein Bericht zur Lage der Kamillianischen Familie der Laien von der Präsidentin Rosabianca Carpene.
© Kamillianer 2013 - 06.06.2013 [Stand: 25.06.2013]zurück