Priesterweihen in Indonesien und in Pakistan
Am 25. September 2011 wurde Kamillianerpater Ignasius Sibar in Maumere auf der indonesischen Insel Flores zum Priester geweiht. An der fast fünfstündigen Feier nahmen neben zahlreichen Gläubigen auch rund 90 Priester teil.
Pater Ignasius stammt aus einer kinderreichen Familie aus der Bergregion Manggarai auf Flores, wo es seit jeher zahlreiche Berufungen für das Priestertum und das Ordensleben gibt. Pater Ignasius gehört zu der Gruppe von jungen Männern, die unter der Leitung des italienischen Ordensmanns Luigi Galvani vor zehn Jahren auf die Philippinen entsandt wurden und bei den Kamillianer in Manila Theologie studierten. Mit den drei Mitbrüdern, die bereits die Priesterweihe empfangen haben, verstärkt Pater Ignasius nun die Kamillianer-Mission, die vor kurzem ein Seminar in Maumere auf der Insel Flores eröffnet hat.
An diesem Seminar, wo sich derzeit 21 junge Männer auf ein Leben im Kamillianerorden vorbereiten, wird Pater Ignasius als Ausbildner tätig sein. Alle wollen sie gemeinsam ihr Leben in den Dienst der Armen und Kranken in dem rund 17.000 Inseln zählenden Land stellen.
P. Galvani erinnerte daran, dass die Kamillaner bereits die 35. Ordensgemeinschaft in der Diözese Maumere bilden. Ihre Mitarbeit wird von der Diözese sehr geschätzt, die sich vor allem Hilfe auf dem Gebiet der Krankenpflege und der Pastoral im Gesundheitswesen erhofft. Mit der Präsenz vier einheimischer Priester und vieler Seminaristen wurde die neue Kamillianer-Mission in den Rang einer Delegation der philippinischen Ordensprovinz der Kamillianer erhoben – im Blick auf die zahlreichen Berufungen und in der Hoffnung, damit zur Verbreitung des Ordens in Asien und in anderen Ländern der Welt beizutragen.
Priesterweihe auch in Pakistan
Auch im leidgeprüften Pakistan freut sich ein Kamillianer auf seine Priesterweihe. Am 28. Oktober 2011 wird Pater Mushtaq Anjum in Faisalabad zum Priester geweiht. Im Jahr 2001 war er in den Kamillianerorden eingetreten und hatte sein Theologiestudium in Manila auf den Philippinen absolviert. Im Rahmen der „Camillian Task Force” bewährte sich der Ordensmann nach den schweren Überschwemmungen in Pakistan im Oktober 2010 bei den Hilfsprogrammen der Kamillianer.
Erst kürzlich wies die Nachrichtenagentur Fides auf die schwierige Situation der christlichen Minderheit in Pakistan hin. Demnach wollte Pater Mushtaq, der in Okara in der Provinz Punjab tätig ist, Heiligen- und Jesusbilder anlässlich seiner bevorstehenden Priesterweihe drucken lassen. Doch die Mitarbeiter der Druckerei weigerten sich, Bilder mit christlichen Motiven zu drucken. Pater Mushtaq beklagt in diesem Zusammenhang die weite Verbreitung von Vorurteilen und Intoleranz gegenüber Menschen, die sich zu einem vom Islam abweichenden Glauben bekennen. „Diese Situation erfordert von uns Christen viel Mut, wenn es darum geht, Christus auch dort nachzufolgen, wo wir auf Schwierigkeiten stoßen. Die katholische Kirche in Pakistan steht dabei der Herausforderung gegenüber, solchem Druck nicht nachzugeben und sich weiterhin zum eigenen Glauben zu bekennen. Die Regierung und die zuständigen Behörden sollten auf das Schulwesen einwirken und Lehrpläne dort ändern, wo sie Intoleranz gegenüber Christen und anderen Minderheiten begünstigen”, so Pater Mushtaq.
Tatsächlich hat sich die Lage der Christen in Pakistan stark verschlechtert, wie auch aus den Meldungen der Tagespresse hervorgeht. Wegen ihrer Tätigkeit im schulischen, medizinischen und sozialen Bereich war die katholische Kirche früher im Land angesehen und geachtet. Heute versuchen konservative und vor allem islamistische Kräfte, die Katholiken mit Feindlichkeit, Hass und Gewaltandrohungen einzuschüchtern. Umso größer ist jetzt die Freude über den mutigen Schritt der Priesterweihe von Pater Mushtaq Anjum, des ersten Kamillianers aus Pakistan.
© Kamillianer 2011 - 09.10.2011 [Stand: 07.02.2012] zurück