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Unser Ordensprojekt: Europa

Mit Realismus und Hoffnung in die Zukunft

Vom 11. bis 15. Oktober 2011 fand in Lima in Peru das regelmäßige Treffen der Ordensleitung mit den Provinzialen statt. Im Mittelpunkt stand wiederum das „Projekt Europa” – eines der wichtigsten Vorhaben des Ordens überhaupt. Welchen kamillianischen Dienst braucht Europa heute und in Zukunft? Präsentiert wurden neben einem aktuellen Überblick über die Situation des Ordens auch erste Ergebnisse einer Umfrage in den einzelnen Provinzen: ein Blick mit Realismus und Hoffnung in die Zukunft. Dazu bekannte sich auch der Generalobere des Ordens, Pater Dr. Renato Salvatore, und machte seinen Mitbrüder Mut zu dem notwendigen Neuaufbruch. Im Folgenden einige Hauptgedanken aus seinem Referat.


Wie geht es mit dem Kamillianerorden in Europa weiter? Eines der Themen der Konferenz in Lima.

„Ihr sollt euch nicht nur einer glanzvollen Geschichte erinnern und darüber erzählen, sondern ihr habt eine große Geschichte aufzubauen! Blickt in die Zukunft, in die der Geist euch versetzt, um durch euch noch große Dinge zu vollbringen.” So heißt es in einem Schreiben von Papst Johannes Paul II. an die Ordensleute („Vita consecrata”, Nr. 110). Wie sollen wir in Zukunft unsere missionarische Aufgabe erfüllen? Welche Kamillianer und welchen kamillianischen Dienst braucht Europa heute? Das ist die zentrale Frage, auf die wir gemeinsam eine Antwort finden müssen. Dazu möchte ich einige Arbeitsfelder nennen, wo wir bevorzugt unsere Kräfte einsetzen könnten.


Das moderne Tagungshaus in Lima / Peru.

Wichtige Arbeitsfelder

  1. Die Prävention von Krankheiten und Förderung der Gesundheit: Hier eröffnet sich uns ein unbegrenztes Tätigkeitsfeld.
  2. Die Bevorzugung der ärmeren und einsamen Kranken. Auch in den reichsten Gesellschaften werden nicht nur die Armen krank, sondern auch besser Gestellte können, wenn sie selbst krank werden (oder auch ihre Angehörigen), plötzlich in einen finanziellen Notstand geraten.
  3. Psychische Krankheiten. Wie viele Menschen unter uns sind psychisch oder seelisch krank! Wer hilft ihnen? Wir wollen uns um „den Kranken in seiner leib-seelischen Ganzheit” (GG 43) sorgen, daher auch um psychische Krankheiten.
  4. Die neue Schule der Nächstenliebe. Im Westen ist neben dem unaufhaltsamen technischen Fortschritt ein Zurücktreten der menschlichen Beziehungen und Kontakte zu beobachten. Der kranke Mensch setzt immer mehr auf eine hoch entwickelte Apparatemedizin. Apparate übernehmen Diagnose und Therapie; das Zuhören und das ärztliche Gespräch treten immer mehr in den Hintergrund.
  5. Die Einbeziehung der Laien in unser Charisma und in unsere Spiritualität. Ich möchte die Ordensmitglieder und die Laien vereint sehen in der Sorge für die ärmsten Kranken, und zwar nicht nur im gemeinsamen Dienst, sondern auch schon in der Planungsphase.
  6. Eine gesunde Spiritualität und hervorragende Professionalität. Alles bisher Gesagte bleibt Papier, wenn es kaum Kamillianer gibt, die ihre Spiritualität und Professionalität durch Aus- und Weiterbildung vertiefen.

Die Teilnehmer kamen aus aller Welt.

Gefordert sind Treue und Kreativität

Es braucht eine treue und kreative Verwirklichung unseres Charismas! Nicht zufällig gab Jesus Zeugnis von der barmherzigen Liebe des Vaters und verkündete auf seinen Wanderungen durch Taten die Ankunft des Reiches Gottes. Sein Leben war ein unablässiges Unterwegssein zu den anderen, äußerlich wie innerlich, ein Prozess vollkommener Hingabe. Und obwohl er der Sohn des allmächtigen Gottes war, rief er andere Menschen in seine Nachfolge und bildete sie geduldig und durch eine lange Zeit hindurch aus. Nicht von allen wurde dieselbe Art der Nachfolge verlangt. Alle hatten aber die Möglichkeit, in ihrem bereits bestehenden oder auch in einem neuen Lebensstand ihm nachzufolgen. Wer ihn als „Modell” für jede christliche Lebensform nimmt, dürfte keine Schwierigkeit haben, daraus die Konsequenzen zu ziehen.


Der alte Kamillianerkonvent der „Väter vom guten Tod” in Lima geht auf das Jahr 1709 zurück.

Eine wirklich kreative und getreue Verwirklichung des Charismas kann nicht stattfinden ohne innere Bekehrung eines jeden Einzelnen. Dienstleistungen, die viel menschliche „Sicherheit” bieten, aufzugeben, ist kein schmerzloses Unterfangen. Ohne eine starke Motivation hat man wohl kaum die Kraft, sich auf neue, unbekannte und beschwerliche Aufgaben einzulassen. Sich an das Bestehende bis zum bitteren Ende zu klammern, ist hier tatsächlich eine reale und große Versuchung!

© Kamillianer 2011 - 03.12.2011 [Stand: 30.11.2011]zurück     nach oben