Der Einsatz für eine Welt ohne Lepra darf nicht nachlassen
Appell Papst Benedikts XVI. zum Weltlepratag
Papst Benedikt XVI. hat mehr medizinische und humanitäre Maßnahmen im Kampf gegen Lepra gefordert. Leider seien auch heute noch viele Menschen von dieser Krankheit betroffen, sagte er am 31. Jänner 2010 anlässlich des Weltlepratags nach seinem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Ausdrücklich dankte er jenen Institutionen sowie den vielen Medizinern und Freiwilligen, die sich für eine „Welt ohne Lepra“ einsetzten.
Vor mehreren Zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz verwies er auf den belgischen Lepra-Apostel Damian de Veuster (1840-89), den er im vergangenen Oktober im Namen der Kirche heilig gesprochen hat. Der aus Flandern stammende De Veuster war als junger Mann nach Hawaii gegangen, um als Missionar unter den Armen zu leben. Er zog sich auf die Aussätzigen-Insel Molokai zurück, wo er unter den Lepra-Kranken wirkte, die aufgrund ihrer Krankheit aus der Gesellschaft ausgestoßen waren. Dabei steckte er sich selbst an und starb an der damals unheilbaren Krankheit, gegen die es heute wirksame Medikamente gibt.
254.525 Menschen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2007 neu an Lepra erkrankt, neuere Zahlen liegen noch nicht vor. Nach Schätzungen von Experten liegt die tatsächliche Zahl der Neuerkrankungen jedoch weit höher. Rund zehn Prozent aller Aussätzigen sind Kinder.
Leprakranke nicht diskriminieren und aus der Gesellschaft ausstoßen
Der Vatikan hat die internationale Gemeinschaft und die Regierungen aufgefordert, ihre Anstrengungen im Kampf gegen Lepra zu verstärken. Effizientere und flächendeckende Strategien seien notwendig, um einer weiteren Ausbreitung der Krankheit entgegenzuwirken, schrieb der Präsident des vatikanischen Krankenseelsorge-Rates, Erzbischof Zygmunt Zimowski, in einer Botschaft zum 57. Welttag der Leprakranken. Zugleich rief er die Gläubigen auf, Leprakranke nicht zu diskriminieren und aus der Gesellschaft auszuschließen.
Vor allem in Asien, Südamerika und Afrika sei Lepra weiterhin verbreitet, heißt es in dem vom Vatikan veröffentlichten Schreiben. Die meisten Fälle träten in Indien und Brasilien auf. Stark betroffen von der Krankheit seien ferner die Länder Angola, Bangladesh, Kongo, Indonesien sowie Mocambique.
Im Kampf gegen Lepra reiche ein rein medizinisches Vorgehen nicht aus, sagte Zimowski. Hinzukommen müsse eine Bildungskampagne für mehr Hygiene sowie eine Sensibilisierung für das Schicksal der Leprakranken. Diesen und ihren Familien müsse geholfen werden, aus ihrer Isolation herauszutreten und die notwendige Hilfe zu erhalten.
© Kamillianer 2010 - [Stand: 16.02.2010] zurück