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Abschied nach 40 Jahren ...
Die Dominikanerinnen verlassen das Kloster Hilariberg

Mit einem feierlichen Gottesdienst unter Leitung von Pater Provinzial Leonhard Gregotsch und dem Pfarrer von Mariathal/Kramsach, Franz Auer, wurden die letzten drei Dominikanerinnen am 21. März 2010 nach 40 Jahren Anwesenheit auf dem „Bergl“ verabschiedet. Künftig werden sie im Kloster in Friesach/Kärnten wohnen. Von Seiten des Ordens bleiben zwei Kamillianer als Hüter des Wallfahrtsheiligtums zurück: P. Josef Angerer und Oblate Renato Dodic.

Am 23. Oktober 1970 kam die Generalpriorin der Dominikanerinnen Domitilla Zobl mit fünf Schwestern zum Hilariberg. Die Union der Dominikanerinnen hatte das Kloster gepachtet und zum Sitz der Generalpriorin erkoren. In guten Zeiten waren es bis zu acht Schwestern, die die Wallfahrtskirche und das Kamillianerkloster betreut haben und dazu Exerzitien- und Seminargruppen, Pfarrgemeinderäte und auch Schulklassen. Zuletzt waren es noch drei: die ehemalige Generalpriorin Augustina Stahl, seit 1970 am Hilariberg, Schwester Emmanuela Hinterreiter (seit 1972) sowie Schwester Maria Henrika Hauser (seit 1993). Die Generalleitung der Union hat nun die Zusammenlegung der kleinen Gemeinschaften verfügt. So mussten die drei Schwestern schweren Herzens den Hilariberg verlassen.

Auch Pater Gregotsch bedauert die Entscheidung: „Die Dominikanerinnen waren ein Segen für das Marienheiligtum, die Lourdes-Kapelle, das Kloster, den Klosterfriedhof, für den Garten und das Haus. Wir danken ihnen für ihr großes Engagement, für ihre dem ‚Bergl im Wald’ und den Menschen geschenkte Kraft und Zeit, für alles. Gottes Segen begleite sie auf allen weiteren Wegen!“

Abschied auf dem Hilariberg
Zum Abschied vom Bergl eine „Kramsacher Prügeltorte“: die drei Dominikanerinnen, umrahmt vom Mariathaler Bürgermeister
Manfred Stöger mit Frau, Sr. Cäcilia und den Patres Leonhard Gregotsch und Stefan Gruber (von links).

Predigt von Pater Provinzial Leonhard Gregotsch beim Abschiedsgottesdienst am 21. März 2010

Ehrwürdige Schwestern Dominikanerinnen, liebe Pfarrangehörige von Mariathal und Kramsach, liebe Wallfahrer und Freunde des Hilariberg!

Heute ist für das Hilaribergl ein ganz besonderer Anlass: Wir sind versammelt, um Danke zu sagen und Abschied zu nehmen.
Vor 40 Jahren, am 23. Oktober 1970, kam die Generalpriorin der Dominikanerinnen, Mutter Domitilla Zobl OP, mit fünf Schwestern zum Hilariberg. Die Union der Dominikanerinnen hatte am Hilaribergl den Sitz der Generalpriorin. Kramsach lag in der räumlichen Mitte der Union, die damals von Wien über Gleisdorf in der Steiermark bis Marienberg/Bregenz in Vorarlberg und bis in das Tessin in der Schweiz reichte.

Das Kloster Hilariberg war früher eine Einsiedelei und wurde in den Jahren 1907 bis 1910 von Prälat Gerzabek zum Marienhospiz umgebaut. Jetzt war es nicht nur Sitz der Generalpriorin der Union der Dominikanerinnen mit der Klostergemeinschaft der Schwestern, sondern bot auch alten Menschen ein Daheim, beherbergte Schwestern und Angehörige auf Erholung und lud darüber hinaus geschlossene Gruppen (bis zwölf oder 15 Personen) zu Exerzitien, Seminaren und Pfarrgemeinderats-Wochenenden ein.

Das Kloster Hilariberg wird seit acht Jahren wieder vom Besitzer des Hauses, dem Kamillianerorden, geführt und beherbergt weiterhin geschlossene Gruppen für Exerzitien, Seminare etc. Die Schwestern Dominikanerinnen sind seit 1. Jänner 2002 als Pensionäre und als Gäste am Hilaribergl. Während dieser acht Jahre sind von den fünf Dominikanerinnen zwei Schwestern verstorben: Mutter Domitilla Zobl, die als Generalpriorin den Sitz der Union 1970 hier am Hilariberg begründet hat, und Sr. Innozentia Kihn, die viele Jahre Religionslehrerin an der Hauptschule in Kundl war und Seelsorgerin im Wohn- und Pflegeheim Kramsach. Mutter Augustina Stahl, seit 1970 als Generalökonomin am Hilariberg verankert, ist mit Sr. Emmanuela und Sr. Henrika als kleine Gemeinschaft hier am Bergl verblieben. Die Generalleitung der Union hat nun die Zusammenlegung der kleinen Gemeinschaften der Union in einem ordenseigenen Kloster verfügt. Die drei Schwestern werden in der kommenden Woche schweren Herzens das geliebte Hilariberg verlassen und im Dominikanerinnen-Kloster Friesach in Kärnten eine neue Heimat finden.

Die Dominikanerinnen waren ein Segen für das Marienheiligtum und das Kloster. Als Ordensoberer der Kamillianer in Österreich habe ich 1970 das Hilaribergl den Dominikanerinnen übergeben und es am 1. Jänner 2002 erneuert und belebt wieder in die Führung des Kamillianerordens zurück übernommen.

Ich möchte Ihnen, liebe Schwestern Dominikanerinnen, zusammenfassend einen Text mitgeben, der all das beinhaltet, was eine Rückschau, ein Danke-Sagen zum Ausdruck bringen kann:

Es ist gut,
die WEGE des LEBENS
Schritt für Schritt nachzugehen.
Die JAHRE nachgehen,
anschauen und zulassen, was geworden ist,
mit freiem Blick zurückschauen.

Es ist gut,
die WEGE des LEBENS
nachzugehen, in Erinnerung zu rufen und anzuschauen,
was geschehen ist.

Es ist gut,
die WEGE des LEBENS
in Erinnerung nachdenklich und dankbar anzuschauen.
Denn: das Gedächtnis des Herzens heißt
DANKBARKEIT.

Liebe Schwestern Dominikanerinnen!

Die WEGE, die wir miteinander gegangen sind,
die ZEIT, die wir miteinander verbrachten,
die GESPRÄCHE, die wir miteinander führten,
die FREUDE, die wir miteinander teilten,
die LASTEN, die wir miteinander trugen,
machen uns reicher, stärken uns,
lassen uns wachsen und reifen und verbinden uns.

Wir danken für Ihr großes Engagement, für Ihre dem „Bergl im Wald“ und den Menschen geschenkte Kraft und Zeit, einfach für alles!

Liebe Gottesdienstbesucher!

Die Schwestern Dominikanerinnen danken Ihnen und allen, die sie durch so viele Jahren kennen lernen durften, von denen sie so viel Anerkennung und Hilfe erfahren haben, von ganzem Herzen und bitten Sie, diesen Dank auch weiterzusagen.

Gottes Segen begleite Sie alle auf Ihren weiteren Wegen.

Abschied auf dem Hilariberg
Abschiedsgottesdienst am Hilariberg:
Pater Alfred Pucher, Pfarrer Franz Auer, Pater Leonhard Gregotsch, Pater Stefan Gruber (von links).

© Kamillianer 2010 - [Stand: 13.04.2010]     zurück     nach oben