Pater Angelo Giovanni Pastro, Pionier der Kamillianer in China, verstorben
Die Christen auf der Insel Taiwan und vor allem die Kinder nannten Pater Angelo Giovanni Pastro „A Ba“ (= Papa). Er war ein liebevoller Vater für alle, sang gern und hatte ein offenes und sympathisches Wesen. Vor allem aber hatte er ein halbes Jahrhundert als Missionar den Kranken zunächst in China und später auf der Insel Taiwan gewidmet. Jetzt starb er am 16. September 2009 im Alter von 95 Jahren. Pater Angelo war einer der ersten fünf Kamillianer, die die chinesische Mission des Ordens aufgebaut und damit den Grundstein für die Verbreitung des Ordens in acht asiatischen Ländern gelegt haben.
Ein leuchtendes Beispiel
Pater Angelo war Missionar unter den Leprakranken, Baumeister, Vater für die Kinder im Kindergarten, Hausarzt, Krankenhausdirektor und -seelsorger, Pfarrer unter den Ureinwohnern ... Die Liste seiner Ämter ist lang, doch überall hat er eine Spur hinterlassen, eine Spur des Glaubens, der Liebe, der Mission. Pater Giuseppe Didonè, Provinzial der Kamillianer auf Taiwan, bezeichnete ihn als einen „Zeugen der Seligpreisungen“ und als ein leuchtendes Vorbild gerade im „Jahr des Priesters“.
Bis zuletzt im Dienst der Armen und Kranken
Pater Angelo wurde am 22. Dezember 1914 in Italien geboren und trat im Alter von 18 Jahren in das Seminar der Kamillianer ein. Im Alter von 26 Jahren wurde er zum Priester geweiht. Zusammen mit vier Mitbrüdern ging er am 1. April 1946 in die Mission nach Asien, wo sie schließlich die chinesische Provinz Yunnan erreichten. Dort arbeiteten sie zunächst in verschiedenen Leprastationen. Nach ihrer Vertreibung durch die Kommunisten zogen sie 1952 nach Taiwan weiter und gründeten in Lotung das „St. Mary’s Hospital“. Angesichts der extremen Armut in dieser Gegend übernahmen die Missionare auch die Bauarbeiten und halfen als Handwerker beim Bau von Dämmen, Straßen mit und auch im Hafen. Mit Hilfe der Kamillianer aus der Lombardo-venezianischen Provinz kauften sie Medikamente und Hilfsgüter für die Armen, bei denen es sich vor allem um Angehörige indigener Völker handelte. Seit 1952 leitete Pater Angelo das Krankenhaus in Lotung, wo er bis zu seiner Pensionierung im Alter von 84 Jahren im Jahr 1998 tätig war. Gleichzeitig war er auch Pfarrer in verschiedenen Pfarrgemeinden und unterstützte die Arbeit des Kindergartens. Seine außerordentlich großes Engagement für die Chinesen und hier besonders für die Armen beeindruckten auch die zivilen Behörden, so dass sie ihm vor sechs Jahren eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis gewährten.
© Kamillianer 2009 - [Stand: 30.10.2009] zurück