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Abschied von Pater Gots

Requiem f. P. Gots

Auszug aus der Predigt von P. Alfréd György
beim Requiem am 2. 12. 2014

„Verkündet die Frohe Botschaft mit Begeisterung!“ Das ist eine Perle seiner Persönlichkeit. Er ist begeistert und kann begeistern!

1964 wurde P. Gots Direktor am Gymnasium. 1968 hat ein schwerer Unfall sein ganzes Leben besiegelt. Die schmerzhafte Berührung Gottes hat ihn auf ein Leben für die Kranken und Behinderten vorbereitet. Es gibt hier gewisse Ähnlichkeiten mit unserem Vater Kamillus: früh ein Halbwaise und die erfahrene Mutterliebe, die sein Leben bestimmt hat: Flüchtling, Suche nach Gott, Sehnsucht und dann die Fußwunde. Eine neue Berufung in der Berufung!

„Durch seine Wunden sind wir geheilt“ (Jes 53,5). Jesus heilt die Wunden von P. Gots, aber „nur“ innerlich. So wird er ein unermüdlicher Kämpfer für alle Benachteiligten. P. Gots gehört zu Gott und er gehört uns allen. So wie er über das Gebet gesagt hat: „Vor Gott und für Gott da sein.“

Das bejahte Kreuz an seiner Brust und in seinem Leben hat vielen Kraft und Trost geschenkt. „Das Leben ist schön und ich lebe es gern. Das Geschöpf Gottes braucht mich.“ – So viele Sätze, die wir mitnehmen können. Das Leben lieben, gern leben ist eine Gabe von oben. Das ist noch eine Perle von P. Gots. Wie Kamillus gesagt hat: „Unser Hl. Orden wurde durch den gekreuzigten Christus und durch meine Fußwunde gegründet.“ Eine Wunde, die von Gott angenommen wird, bildet immer eine Gemeinschaft. Durch das Krankenbett von P. Gots bildet sich eine „Gemeinde“, ein Gebetskreis, eine Gemeinschaft. Wieder eine Perle in seinem Leben: Er formt die Menschen in seiner Krankheit durch das Gebet. Ein Mann des Gebetes. Ein Mann der Gottesliebe.

1978 übersiedelt er „halbwegs geheilt“ nach Altenhof, in das Dorf, das er gegründet hat. Aber es sind nicht „nur“ die Häuser und die Wände wichtig, sondern alles, was er in den Seelen durch sein Dasein aufgebaut hat. Er hat in unseren Herzen Gotteshäuser aufgebaut, Vertrauen und Mut geschenkt. Oft höre ich noch, wie er sagt: „Hab Mut, sei gut zu dir!“ Noch eine von seinen Perlen.

Erlauben Sie mir noch ein persönliches Beispiel, das ich mit ihm erlebt habe: Als Novize war ich aufgeregt und habe meine Stimme erhoben. Ich wurde ziemlich laut gegen meinen Novizenmeister. Einige Zeit später hat P. Gots mich in sein Büro geholt. Da habe ich gedacht, das ist die Stunde der Wahrheit. Ich bekomme ein Oneway-Ticket. Vielleicht muss ich den Orden verlassen. Und er legte seine Hände fest auf meine Schultern und sagte: „Ich wollte mich entschuldigen. Vielleicht habe ich dich beleidigt.“ Das war eine große Lehre für mich.

Die Wege der Verzeihung ebnen ist wieder eine Perle von P. Gots. Danke dafür! Jeder von uns hat solche Erlebnisse mit dir.

Lieber P. Anton! Wir nehmen das mit! Wir danken Gott, dass wir dich kennen durften, dass du uns auf unserem Lebensweg begleitet hast. Wir danken auch unserer Gemeinschaft und unseren Mitbrüdern der Provinz, dass sie Gutes zu tun, barmherzig zu sein in deinem Leben ermöglicht haben. Wir danken Assista für deine letzten Jahre in der Krankheit. Wir danken Schwester Hilde Weidinger, die an deiner Seite war und dir geholfen hat, die Werke der Barmherzigkeit zu verwirklichen. Wir danken allen, die gut waren zu dir, die dir zugehört haben.

Wir nehmen alle Perlen mit, die du in unsere Herzen gelegt hast! Begleite uns! Christus, der Herr ist auferstanden und du wirst auch leben!

© Kamillianer 2015 - 27.03.2015 [Stand: 27.03.2015]zurück     nach oben